15.000 Euro Schaden: Unbekannte brechen in Friseursalon ein

27.4.2017, 06:00 Uhr
Die Diebe hinterließen eine Spur der Verwüstung: So sah es im Nürnberger Friseursalon Alpér nach dem Einbruch aus.

© privat Die Diebe hinterließen eine Spur der Verwüstung: So sah es im Nürnberger Friseursalon Alpér nach dem Einbruch aus.

Die Täter schalten den Bewegungsmelder ab, zertrümmern eine Fensterscheibe im Hinterhof und verschaffen sich Zutritt zum Haus, Adam-Klein-Straße 147. Abgesehen haben sie es auf das "Haarstudio Alpér" im Erdgeschoss. Die Einbrecher wissen: Montag ist bei fast allen Friseuren Ruhetag. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Tat gleich entdeckt wird, ist gering.

Innen räumen die Täter Schubladen und Regale aus, machen Beute und hinterlassen ein Riesenchaos. Am Schluss fehlen Waren und Arbeitsgeräte im Wert von rund 15.000 Euro. Am Montag klingelt bei Salon-Inhaberin Hülya Kecioglo das Telefon, die Polizei informiert sie über den Einbruch.

Kasse nicht geknackt

Scheren, Glätteisen, Lockenstäbe, aber auch Haarfarben, Shampoos und andere hochwertige Pflegeprodukte nahmen die Einbrecher mit. "Alleine die Scheren sind 2000 Euro wert. Welcher normale Mensch räumt denn einen Friseursalon aus?", fragt sich die Inhaberin. Doch war das nicht alles: Auch einen Laptop und ein Tablet nahmen die Täter mit. Die Kasse haben sie nicht geknackt.

Ab 12 Uhr mittags war die Spurensicherung fertig. "Dann räumten wir das Chaos auf. Das hat uns einen halben Tag gekostet", sagt die Friseurin, die seit 20 Jahren hier arbeitet. Doch der Betrieb muss weiterlaufen. "Wir brachten alles an Arbeitsgeräten mit, was wir in Reserve noch zu Hause hatten." Auch Pflegemittel mussten die vier Kollegen sich schnell beschaffen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Einbruch ist der Polizei ein Rätsel

Ungeklärt sind auch weitere spektakuläre Einbrüche in Nürnberg, die etwas länger zurückliegen. Am 8. November 2013 räumten Einbrecher eine Designer-Boutique am Lorenzer Platz komplett aus. Vermutlich haben die Täter auch die Abläufe in der Filiale genau studiert. Laut Kripo müssen sie mit einem Lkw vorgefahren sein, um die große Menge an Ware abzutransportieren. Am 19. März desselben Jahres schlugen Einbrecher in einer anderen Edelboutique am Josephsplatz zu. Die Polizei schätzt den Schaden auf eine halbe Million Euro.

Was aber machen Einbrecher mit Haarpflegemitteln, Lockenstäben und Glätteisen? "Das ist uns auch ein Rätsel", sagt Polizeisprecher Robert Sandmann. Es müsse aber einen Markt dafür geben. Im Sicherheitsbericht des Polizeipräsidiums zählt der Einbruch im Friseursalon zu den "schweren Diebstählen aus Diensträumen, Büros und Werkstätten". Dazu gehören auch Kanzleien und medizinische Praxen. Im Jahr 2015 wurden in Nürnberg 656 solcher Fälle registriert, 2016 ging die Zahl auf 453 zurück. Bei schweren Diebstählen in Gaststätten und Hotels geht die Kurve allerdings nach oben: 2016 waren es 175 Fälle, im Jahr davor wurden 134 registriert.


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