15 Monate Haft nach Schüssen auf Schulbus

23.7.2012, 10:16 Uhr

Vor dem Amtsgericht Nürnberg gestand der 22-Jährige, im Dezember 2011 von einer Nürnberger Dachgeschosswohnung aus mit einer Luftpistole und einem Luftgewehr aus 15 Metern Entfernung auf einen vorbeifahrenden Bus gefeuert zu haben. Drei Kugeln schlugen in einem Fenster des mit über 20 Schulkindern besetzten Busses ein. Verletzt wurde niemand, weil die Projektile in den doppelverglasten Scheiben des Fahrzeugs stecken geblieben waren.

Eine solche Ausstattung haben der Anklagebehörde zufolge nur neun der 184 im Nürnberger Stadtverkehr eingesetzten Busse. „Es war wohl purer Zufall, dass niemand verletzt worden ist“, sagte Justizsprecher Michael Hammer.

Der Mann habe außerdem 20 Schüsse auf Verkehrsschilder abgefeuert. Unter anderem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung muss der junge Mann nun 15 Monate in Haft.

Im Verfahren hatte der mehrfach vorbestrafte Angeklagte Reue gezeigt: „Ich weiß nicht, was mir da durch den Kopf gegangen ist, es war wohl jugendlicher Leichtsinn.“ Er habe vor der Tat Marihuana geraucht und danach mit den Waffen „einige Zielübungen durchführen wollen“.

Der gebürtige Fürther gab an, er habe nur auf das Blech des Busses gezielt. „Da sind wohl einige Schüsse daneben gegangen“, sagte er. Diese Darstellung glaubte das Gericht nicht.

Der Staatsanwalt hatte eine Haftstrafe von mindestens 18 Monaten gefordert, der 22-jährige um „ein mildes Urteil“ gebeten. Er hatte sich während der Verhandlung bei allen Zeugen entschuldigt. Den am Bus entstandenen Schaden in Höhe von 1.400 Euro will er begleichen.

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