1800 Erzieher und Sozialarbeiter demonstrierten
22.5.2015, 16:38 Uhr
1800 Beschäftigte aus kommunalen Kindertagesstätten, Sozialdiensten und Einrichtungen der Behindertenhilfe demonstrierten dort für mehr Anerkennung und bessere Gehälter. Die Verantwortung für den Streik liege nicht bei den Gewerkschaften, sondern bei der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), machte Jürgen Göppner deutlich. Der mittelfränkische Chef der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) räumte ein, dass man den Eltern viel zumute – aber der Ball liege im Spielfeld der VKA, die endlich ein vernünftiges Angebot vorlegen müsse.
Achim Meerkamp, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand, sagte, dass der Ausbau der Kindertagesstätten in Deutschland ein „Jobmotor“ sei – aber das Personal dort müsse auch ordentlich bezahlt werden. Wenn die klammen Kommunen sich höhere Personalkosten nicht leisten könnten, stünden die Länder in der Pflicht, den Städten und Gemeinden helfen.
Das Video zum Erzieherstreik wird präsentiert von FrankenFernsehen:
Norbert Flach, stellvertretender bayerischer Verdi-Landesbezirksleiter, forderte den Nürnberger Oberbürgermeister und deutschen Städtetagspräsidenten Ulrich Maly auf, endlich Flagge zu zeigen: „Er muss der VKA Dampf machen.“ Flach übte zudem scharfe Kritik am städtischen Personalreferent Wolfgang Köhler, weil der die Erziehergehälter für angemessen hält: „Das ist ein Skandal.“
Peter Erlbeck, Mitglied der Verdi-Verhandlungskommission, entfachte La-Ola-Wellen auf dem Kornmarkt und verwies darauf, dass die Zahl der Streikenden in den vergangenen beiden Wochen konstant geblieben sei. „Solange ihr so weiterkämpft, werde ich einem faulen Kompromiss nicht zustimmen“, versprach er den Erziehern und Sozialarbeitern. Flach schürte die Zuversicht unter den im unbefristeten Ausstand befindlichen kommunalen Beschäftigten: „Wir werden diese Tarifauseinandersetzung gewinnen.“
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