19. September 1967: Badesaison mit Rekorden

19.9.2017, 07:10 Uhr
19. September 1967: Badesaison mit Rekorden

© Kammler

Die Invasion der Wasserratten hat sich auch an den Kassen bemerkbar gemacht: die drei Freibäder erzielten mit 450.000 Mark, eine Höchsteinnahme. Der heiße Sommer hat aber noch zu einer weiteren Bestmarke geführt. Mit 224.075 Besuchern löschte das Freibad West den Jahresrekord des Stadionbades mit 212.767 Personen (1964) aus.

19. September 1967: Badesaison mit Rekorden

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"Das ist ein einmaliges Ergebnis", freut sich der Leiter des städtischen Badeamtes, Hanns Dürschner. Obwohl die Bäder bereits am 13. Mai ihre Türen geöffnet hatten, herrschte bis Ende Juni nur wenig Betrieb. Aber dann ging es los. Durch die Dauerhitze, die am 23. Juni einsetze und wochenlang anhielt, wurden ständig neue Höchstzahlen gemeldet. Mit 173.009 Gästen verzeichnete das Stadionbad am 25 Juni die meisten Besucher. Das Naturgartenbad erlebte am 2. Juli, das Freibad West am 19. Juli den größten Ansturm: 7.744 und 8.823 Kinder, Männer und Frauen tummelten sich auf den Wiesen oder im Wasser.

Als gestern Bilanz gemacht wurde, wurden insgesamt 520.012 Besucher (1966: 279.142) gezählt, die an 120 Tagen die Freibäder bevölkert hatten: 173.009 (131.060) im Stadionbad, 122.929 (91.657) im Naturgartenbad und 224.074 im Freibad West, das am 15. Juli 1966 eröffnet worden war und es im Vorjahr immerhin noch auf 56.125 Besucher gebracht hatte. Trotz dieser Rekordzahlen ist es zu keinen größeren Unfällen gekommen. "Es gab nur einige Leichtverletzte", sagt Hanns Dürschner.

Interessant ist in dem Zahlenspiel am Ende der Saison, daß 80 Prozent der gesamten Besucher an 42 Tagen in die Bäder gekommen sind: vom 23.Juli bis 2. August wurden allein 406.174 Gäste gezählt. "Wenn das Wetter im Mai und Juni besser gewesen wäre", so meinte der städtische Badeamtsleiter, "hätten wir 600.000 Besucher erreicht“. Obwohl auch noch Ende August die Sonne vom Himmel lachte, beobachtete er in der Bevölkerung eine „gewisse Bademüdigkeit", die nach seiner Auffassung nicht nur auf die großen Ferien zurückzuführen ist.

Einen erneuerten Aufschwung verspricht sich Hanns Dürschner, wenn im nächsten Jahr die Wasser-Erwärmungsanlage im Freibad West eingebaut ist. "Dann können wir früher beginnen und später schließen!", kündigte er an. Für die 38 städtischen Bediensteten in den drei Bädern schlug gestern die langersehnte Stunde: sie können endlich in die Ferien fahren, nachdem sie seit Mai keinen freien Sonn- oder Feiertag mehr gehabt hatten.

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