20.000 Euro-Diamant soll Nürnberger Platz erstrahlen lassen

11.3.2016, 10:49 Uhr
20.000 Euro-Diamant soll Nürnberger Platz erstrahlen lassen

© Foto: Roland Fengler

Daran haben alle sofort gedacht: Kann man den Diamanten klauen? Ist das Acrylglas hart genug, um Gewalt auszuhalten? Ist es nicht. Doch die Jury des Kunstwettbewerbs hat beschlossen, gängigen Vorurteilen über die Südstadt nicht nachzugeben und stattdessen den Vertrauensbeweis zu wählen. "Kunst für die Menschen, zu treuen Händen", so beschrieb Baureferent Daniel Ulrich gestern den Plan, auf dem neuen Platz Neues zu wagen.

Ute Vorkoeper aus Hamburg und Andrea Knobloch aus Düsseldorf, die zusammen das Team "missing icons" (fehlende Symbole) sind, haben bei ihrem siegreichen Projekt vor allem an Namensgeber Nelson Mandela gedacht. "Rolihlahla" heißt ihr Kunstwerk nach dem ersten Vornamen des Widerstandskämpfers. Er bedeutet Unruhestifter.

Dass Diamant enorm widerstandsfähig ist, sei ein weiterer Bezug zu Mandela, dem erfolgreichem Anti-Apartheid-Kämpfer. Auch die Maße der 1,83 Meter großen, von unten beleuchteten Acrylglas-Stele entsprechen exakt denen des 2013 verstorbenen südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers.

Was kann - und muss - dieser empfindliche Acryl-Block auf seinem Betonsockel alles aushalten? Er müsse nicht rein bleiben, erklärt Künstlerin Ute Vorkoeper. Wahrscheinich werde sich "die Stadtgesellschaft in ihn einschreiben". Sprich: Eventuell müssen Kratzer eines Tages herauspoliert und Löcher wieder gefüllt werden.

"Etwas besonders Verletzliches mit etwas besonders Wertvollem an einem besonderen Ort", so formuliert es der Baureferent, der sich von der 110.000 Euro teuren Kunst auf der Rasenfläche ein völlig neues Tor zur Südstadt verspricht. Die Arbeit von "missing icons" wurde am Ende unter sieben von insgesamt 127 Vorschlägen mit großer Mehrheit ausgewählt. Aufgestellt wird sie erst, wenn der Platz umgebaut sein wird.

Alle sieben Wettbewerbsarbeiten der Endrunde sind von Freitag, 18. März, bis 15. April in den Schaufenstern des ehemaligen Kaufhofs am Aufseßplatz zu sehen.

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