20. März 1969: Doch Flüge nach München?

20.3.2019, 07:00 Uhr
20. März 1969: Doch Flüge nach München?

© Hans Kammler

Die kanadische Turbopropmaschine bietet zwanzig Passagieren Platz, erreicht eine Geschwindigkeit von etwa 300 Stundenkilometern und kostet die runde Summe von zwei Millionen DM. Dieser Flugzeugtyp hat einen entscheidenden Vorteil: er kommt mit einer Startbahn von nur knapp 400 Metern Länge aus und kann auf den meisten 50 Luftlandeplätzen in Bayern gefahrlos landen.Wenn die Verhandlungen zwischen den anzufliegenden Städten, dem Wirtschaftsministerium in München und dem Bundesverkehrsministerium in Bonn erfolgreich verlaufen und die finanzielle Seite gesichert ist, soll das Vorhaben schon bald verwirklicht werden.

Spätestens bis zu den Olympischen Spielen 1972 in München soll die „Twin-Otter“ den Flugbetrieb aufnehmen. Unter der Führung der Nordbayerischen Luftfahrt GmbH „Airang“ sind die an dem Projekt interessierten Unternehmen bereit, eine Million DM zu investieren. „Dieses Geld steht sofort bereit“, meint Fritz Rang, der allerdings keinen Zweifel daran läßt, daß sich auch der Staat an dem regionalen Flugbetrieb beteiligen muß. „Ein Geschäft ist bestimmt nicht zu machen“, fügt er hinzu. „Deshalb sind Zuschüsse und Ausfallbürgschaften unerläßlich, um einen leistungsfähigen Zubringerdienst aufzubauen“.

Daß Nürnberg im Liniendienst benachteiligt wird, ist kein Geheimnis mehr. Fritz Rang will durch einen Zubringerdienst das innerdeutsche Streckennetz der „Lufthansa“ ergänzen und verdichten. „Wir könnten mit der Twin-Otter die Fluggäste nach München bringen, die nach Zürich, Paris oder Rom wollen. Langwierige Umwege würden dann entfallen.“ Außerdem ist daran gedacht, regelmäßige Fluglinien von Nürnberg nach Augsburg oder Rosenheim einzurichten und die Maschine im gewerblichen Flugverkehr einzusetzen. „Wir wollen endlich einen schnellen Nahluftverkehr in Bayern schaffen und einen reibungslosen Zubringerdienst von der Provinz zu den Hauptflughäfen aufbauen“, faßt Fritz Rang seine Pläne zusammen.

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