2016 hoben mehr Passagiere vom Airport Nürnberg ab

20.1.2017, 12:40 Uhr
2016 hoben mehr Passagiere vom Airport Nürnberg ab

© Eduard Weigert

Nach vielen schwierigen Jahren hat der Airport damit das zweite Wachstum in Folge hinlegen können. Gegenüber 2015 bedeuten 3,48 Millionen Passagiere ein Plus von 2,9 Prozent.

Beliebtestes Ziel war Palma de Mallorca mit rund 300.000 Fluggästen, gefolgt von Antalya (265.000) und Frankfurt als Drehkreuz für interkontinentale Flüge (260.000). Gerade bei den Türkei-Zielen bekam der Flughafen jedoch die dortige politisch unruhige Lage zu spüren. So hatte 2015 noch Antalya mit damals über 350.000 Passagieren die Liste der Top-Ziele angeführt.

Bei den Airlines verteidigte Air Berlin zum wiederholten Male seine Spitzenposition, obwohl die kriselnde Fluggesellschaft ihr Angebot seit Jahren nach und nach verkleinert. Es folgen Lufthansa, die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings sowie Ryanair. Generell steigt in Nürnberg die Bedeutung der Billigflieger. So steigerte beispielsweise die ungarische Wizz Air die Zahl ihrer Fluggäste in Nürnberg um rund 67 Prozent. Ein Trend, der dieses Jahr anhalten dürfte. So hat etwa Ryanair zum aktuellen Winterflugplan weitere neue Strecke ab Nürnberg aufgenommen. 14 Prozent aller Passagiere wählten im vergangenen Jahr eine Low-Cost-Verbindung.

Da weniger Touristen in politischen Krisenländern wie der Türkei oder Ägypten Urlaub machen, sucht der Flughafen nach neuen Routen. "Durch die deutliche Zunahme an Verbindungen nach Südosteuropa, in den westlichen Mittelmeerraum und nach Großbritannien konnten wir die negativen Entwicklungen im Türkei- und Ägyptenverkehr ausgleichen", so Flughafengeschäftsführer Michael Hupe am Freitag. "Dieser Trend wird sich auch 2017 fortsetzen, wenn noch viele weitere neue Ziele in Italien, auf der iberischen Halbinsel und auf dem Balkan in den Flugplan aufgenommen werden."

Ziel für 2017 ist es, die vier Millionen-Marke wieder zu knacken: So viele Fluggäste gab es zuletzt im Jahr 2008. Wegen des sinkenden Passagieraufkommens schrieb der Airport jahrelang rote Zahlen, musste 2014 mit 40 Millionen Euro aus dem Steuersäckel gestützt werden – die beiden Gesellschafter, die Stadt Nürnberg und der Freistaat Bayern, gaben je 20 Millionen.

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) hatte 2011 unter Verweis auf Gutachter erklärt, der Airport brauche vier bis 4,8 Millionen Passagiere und eine schwarze Null bei den Finanzen.

Flughafen-Chef Hupe ist optimistisch: 2015 hat der Gesamtkonzern nach den Verlusten der Vorjahre einen kleinen Gewinn von 51.000 Euro verbuchen können, bei Umsatzerlösen von 92,4 Millionen Euro. Hupe sah damals eine "Trendwende" erreicht. Die Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor.

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