22. Juli 1966: Richtfest mit Musik

22.7.2016, 07:00 Uhr
22. Juli 1966: Richtfest mit Musik

© Kammler

Über 21 Hektar ist das Gebäude groß, das sich im Wald zwischen Kornburger und Germersheimer Straße im Süden der Stadt in eine imposante Baustelle verwandelt hat. Hier soll ein Teil des Nachwuchses für die Landpolizei, für kommunale Polizeidienststellen und für die Grenzpolizei ausgebildet werden. Das gesamte Projekt kostet rund 30 Millionen DM, der erste Bauabschnitt, dem das Richtfest galt, wird 23,5 Millionen DM erfordern. Neben dem Wirtschafts- und drei Hundertschaftsgebäuden entstehen Garagen und Werkstätten.

22. Juli 1966: Richtfest mit Musik

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Das Wachhaus ist schon fertig. Hier residiert vorläufig die für das Projekt zuständige Abteilung des Landbauamtes Nürnberg. Die Erschließungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt sind beendet. Sie galten einem Lehrsaalgebäude, einem Haus für die Verwaltung, einem Krankenrevier und einer Großturnhalle mit Sportplatz. Ein Teil der Straßen und Abstellflächen ist befahrbar.

Zum Richtfest konnte Oberregierungsbaurat Max Lothar Spannagl, der Leiter des Landbauamtes Nürnberg, zahlreiche Gäste in Uniform und in Zivil willkommen heißen. Fünf Abgeordnete des Bayerischen Landtags bekundeten ihre Verbundenheit mit der Bereitschaftspolizei durch ihre Anwesenheit. Der Musikzug aus München, der zusammen mit einer Hundertschaft aufmarschiert war, gab der Feier den „dienstlichen“ Rahmen. Dr. Heinrich Martin, Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei, meldete seine Männer dem Vertreter des Innenministers, Ministerialdirektor Dr. Karl Riedl.

In seiner Ansprache sagte Dr. Riedl, am Tag des Richtfestes sei in München der wiederaufgebaute zweite Teil der Residenz fertig geworden. Dieses Zusammentreffen bekunde, wie weit gespannt und wie gleich wichtig die Aufgaben eines großen Gemeinwesens seien. Das Land Bayern lege Wert darauf, die künftigen Hüter seiner Ordnung in Unterkünften heranzubilden, die sich von den Kasernen alter Zeit wesentlich unterscheiden. Dieses bauliche Ziel sei in Nürnberg erreicht worden.

In etwa einem Jahr werden die ersten Bereitschaftspolizisten in die neuen Häuser einziehen. Zwei Hundertschaften der IV. Abteilung unter Oberpolizeirat Georg Reiser sind zur Zeit noch in Baracken am Schmausenbuck untergebracht, eine Hundertschaft ist in Würzburg, eine am Chiemsee stationiert. Insgesamt bietet die Anlage Raum für rund 800 Mann.

Nach der Feierstunde mit Richtspruch und Bayerischem Defiliermarsch konnten die Gäste in einem Rohbau ein bereits eingerichtetes Zimmer für vier Mann besichtigen. Der Eindruck: auf 24 Quadratmeter Fläche läßt sich eine Unterkunft gestalten, die zwar schlicht, aber wohnlich und nicht kasernenmäßig wirkt.

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