22. März 1969: Hilfe für die Autofahrer

22.3.2019, 07:31 Uhr
22. März 1969: Hilfe für die Autofahrer

© Ulrich

In diese Kategorie fällt der Beschluß, am Neutortorgraben zwei Spuren für die Abbieger zur ausgebauten Johannisstraße anzulegen. Baudirektor Diether Kohler, der Chef des Stadtplanungsamtes, läßt am Grünstreifen den Hobel ansetzen, um am Neutorgraben zwei Spuren zu je 2.75 Meter zu gewinnen. Notwendig wurde diese Erweiterung vor allem deshalb, weil viele Kraftfahrer wegen des Linksabbiege-Verbots am Friedrich-Ebert-Platz schon an dieser Stelle nach Westen abschwenken. Bei der kurzen Grünzeit an der Ampel traten zuweilen Stauungen auf.

Über die Straßenbahngleise

Änderungen wird es demnächst auch am Marientorgraben geben. Wegen der Anfahrt zum neuen Parkhaus Katharinengasse – vom Norden direkt über den Gewerbemuseumsplatz – entsteht vor der Norishalle eine Rechtsabbiegespur. Umgekehrt baut die Stadt einen „Straßenbahn-Überweg“ samt Signalanlage für die Kraftfahrer, die das Parkhaus über den Gewerbemuseumsplatz verlassen und ein Ziel im Norden ansteuern. Sie hätten den Weg über die Marientorkreuzung, die Marienstraße und die Gleißbühlstraße nehmen müssen. So können sie die östliche Fahrbahn des Marientorgrabens vor dem Wasser- und Schiffahrtsamt benutzen.

Ein neues Aussehen erhält auch der Bauhof, an dessen Nordostseite die Rampe für die Parkplätze unter dem Erweiterungsbau der Stadtsparkasse zu liegen kommt. Die Nordhälfte – Zufahrt über die Lorenzer Straße und Theatergasse – steht mit 50 uhrenbestückten Plätzen der Öffentlichkeit weiterhin zur Verfügung. Die davon abgetrennte Südseite mit der Zufahrt über die Peuntgasse bleibt für Bauhof-Fahrzeuge reserviert. An eine neue Lage müssen sich die Autofahrer auch im Kohlenhof-Bereich gewöhnen. Um die Knäuel auf der breiten Kreuzung zu entwirren und den Stau der Linksabbieger zu beseitigen, wird die Camerariusstraße zur Einbahnstraße, so daß die Route künftig so aussieht: Zeltnerstraße, Carmerariusstraße, über die Steinbühler Straße hinweg, Zufuhrstraße, Steinbühler Tunnel.

Nachts kein Rotlicht mehr

Länger dauern wird es dagegen, bis die Ulmen- und Frankenstraße zwischen Diana-und Markgrafenstraße auf vierspuriges Ring-Format gebracht und eine ebenso breite Katzwanger-/Ritter-von-Schuh-Straße samt allem Drum und Dran wie Zugängen zu U-Bahnhöfen und einer größeren Omnibushaltestelle in die Tat umgesetzt sind. Beim letzten Vorhaben stehen obendrein noch einige Häuser im Wege. Am Ende der Sitzung aber machte sich die SPD-Fraktion zum Anwalt vieler Kraftfahrer, die nachts auf Hauptstraßen vor roten Ampeln halten müssen, obwohl aus den Nebenstraßen kein einziger Wagen einbiegt. Stadtrat Adolf Goßler bat den Baureferenten um die Prüfung, bei welchen Hauptstraßen zu später Stunde auf die Signalanlagen verzichtet werden könnte. Sein Vorschlag: mit blinkendem Gelblicht wären die aus Nebenstraßen kommenden Autofahrer genügend gewarnt und den anderen könnte „Freie Fahrt“ gewährt werden.

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