25.000 Quadratmeter: wbg plant Großprojekt in Nürnberg

5.2.2019, 06:00 Uhr
25.000 Quadratmeter: wbg plant Großprojekt in Nürnberg

"Das ist wie eine Terra incognita", sagt Oberbürgermeister Ulrich Maly. Eine kleine Gruppe stapft durch den Schnee auf dem riesigen Gelände an der Bundesstraße 14. Für fast 100 Jahre gehörte das Areal dem Bund. Zugang gab es nur für Mitarbeiter. "Man meint, alle Flächen zu kennen", sagt der OB, doch diese habe er bisher nur einmal zuvor kurz betreten.

"Das ist ein Grundstück mit hochprozentiger Vergangenheit", witzelt Maly. Nach langen Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) konnte die wbg das Areal im Stadtteil St. Jobst mit Tram- und S-Bahn-Anschluss kaufen. "Über den Preis haben wir Stillschweigen vereinbart", sagt Maly. Monika Maucher, BImA-Verkaufsleiterin für Bayern und Baden-Württemberg, erklärte, dass es nach einer ersten Ausschreibung mehrere Interessenten gegeben habe. Gespräche mit der N-Ergie führten nicht zum Ziel, dann bekam die wbg den Zuschlag. Eine Bundesrichtlinie ermöglicht den Verkauf an Kommunen, wenn diese auf dem Gelände viele geförderte Wohnungen bauen.

Laut wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira sind 180 öffentlich geförderte Mietwohnungen geplant. Für das Projekt hat die wbg eigens eine 100-prozentige Tochter, die Urbanes Wohnen St. Jobst GmbH, gegründet. Frei finanzierte Wohnungen sind ebenfalls vorgesehen. Nur wie viele es werden, ist noch offen. "Wir werden im Laufe des Jahres in einem moderierten Werkstattverfahren mit Fachplanern, Stadträten und Bürgern die Grundlagen für das Areal ermitteln", erläutert Schekira. Als Architekt wurde das Münchener Büro (Morpho-Logic) der Nürnberger TH-Professorin Ingrid Burgstaller engagiert.

2020 beginnt der Rückbau der Anlagen und Gebäude sowie alter Bahngleise. 2023 starten die ersten Bauarbeiten. Spätestens 2025 müssen, so ist es im Vertrag mit dem Bund geregelt, die ersten Mieter einziehen. In die Planungen soll auch der Nachbar Aldi mit einbezogen werden. Der Discounter will ja verstärkt in den Wohnungsbau einsteigen. Auf das Gelände kommt auf jeden Fall eine Kita. Vorgesehen sind auch ein wenig Nahversorgung sowie einige Büro und Praxen. Für Autos ist eine Tiefgarage geplant. Eine Herausforderung, so Schekira, sei noch der Lärm durch die Bahntrasse und die B 14.

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