25. September 1967: Große Schiffs-Parade

25.9.2017, 08:06 Uhr
25. September 1967: Große Schiffs-Parade

© Ulrich

Die originalgetreue Nachbildung des Passagierschiffes war eines der viel bewunderten Modelle bei der 8. Bayerischen Schiffsmodell-Landesmeisterschaft am Wochenende in Nürnberg. 56 Teilnehmer ließen ihre schnittigen Boote über das Gewässer am südöstlichen Stadtrand kurven und schickten sie auf einen schwierigen Kurs, der über Sieg oder Niederlage entschied. Erfolgreichster Verein war der Modellbau-Club Nürnberg, der in elf von insgesamt zwanzig Klassen die Titelträger stellt.

Die spannenden Wettkämpfe lockten zahlreiche Besucher an, die über die Vielfalt der Modelle staunten. Während die naturgetreuen Nachbauten geräuschlos über den See tuckerten, donnerten die Rennboote mit lautem Getöse über die Wellen. Bis zu 75 Stundenkilometer sind diese "Flitzer" schnell, die ein hundert Meter langes Kursdreieck zu durchfahren hatten.

An beiden Meisterschaftstagen fuhren 64 Modelle, die zwischen 30 Zentimeter und 2,30 Meter lang sind. An klangvollen Namen fehlte es nicht. Neben der "Hanseatic" kreuzten die "Rotterdam", die "Niew Amsterdam" und die "United States" über den Kleinen Dutzendteich. Auch ein "Ableger" des Flugzeugträgers "Graf Zeppelin", der vor Kriegsende nicht mehr rechtzeitig vom Stapel lief und deshalb abgewrackt wurde, zählte zu den Publikumslieblingen.

Beim Schauwettbewerb am Sonntagnachmittag durfte auch das gezeigt werden, was die findigen Schiffsbauer sonst noch zusammengebastelt haben. Da stachen U-Boote in See, die bis zu acht Meter tief tauchen und sogar Torpedos abfeuern können, dort heulten Boote der Wasserschutzpolizei auf oder kamen Feuerlöschboote angesaust.

Weitere interessante Modelle wurden in einer Sonderausstellung gezeigt. In ihr war auch die 1935 von dem Nürnberger Lehrmeister a. D. Eduard H. (67) gebaute "Undine" zu sehen. Es ist das älteste ferngesteuerte Boot, das von dem passionierten Bastler nach den Plänen seines Freundes Christoph W. entstanden ist. Studienrat W. hatte 1908 sein namenloses "Geisterschiff" über den Dutzendteich kreuzen lassen, was damals als große Sensation galt.

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