27. Juni 1967: Stadtrat sinnt auf Rache

27.6.2017, 07:00 Uhr
27. Juni 1967: Stadtrat sinnt auf Rache

© Ulrich

Auswahlmannschaften des Stadtrats und der Presse treffen um 19.30 Uhr zum dritten Mal in einem Pokalkampf aufeinander, in dem der Sieger einen überdimensionalen Fußballstiefel als Trophäe heimführen kann. Zweimal haben die Presseleute das Kunststück geschafft. Sie sind wild entschlossen, es auch ein drittes Mal zu tun.

Oberbürgermeister Dr. Urschlechter will das runde Leder persönlich ins Feld expedieren. Nürnbergs populärster Altmeister, Maxl Morlock, läßt Stadträte und Journalisten nach seiner Pfeife tanzen.

Beide Seiten können mit ihren stärksten Besetzungen in den Kampf ziehen, zumal einige Verletzungen aus harten schweißtreibenden Vorbereitungsspielen rechtzeitig auskuriert worden sind. Der Stadtrat hat den ganzen Winter über emsig trainiert, um die Scharte der vorangegangenen 2:4- und 1:3-Niederlagen wettmachen zu können. Sein letztes Spiel endete zwar gegen die Mannschaft des Sportamtes mit einem 10:0-Debakel, aber gegen diese "Profis" war die Presse im vorigen Jahr noch höher eingegangen.

Die Elf des Stadtrats tritt in folgender Aufstellung an: im Tor Dr. Sieghard Rost (CSU), Verteidigung Ludwig Imhof (CSU) und Werner Lippert (FDP), Läuferreihe Rolf Langenberger, Emil Förster und Rudolf Mader (alle SPD) und Dr. Oscar Schneider (CSU). Eine besondere Delikatesse: die beiden Fraktionsvorsitzenden spielen seitenverkehrt; Prölß rechts, Schneider links.

Die Presse greift auf ihre siegreiche Mannschaft der Vorjahre fast unverändert zurück. Hier die Aufstellung: im Tor Franz Schäfer (NZ), Verteidigung Fritz Schubert und Karl Engelhard (beide NN), Läuferreihe Walter Schatz (NN), Fritz Huck (AZ) und Hildebrand Kelber (FT), Sturm Peter Sartorius (NN), Paul Hertrich (NZ), Eberhard Stanjek (Rundfunk), Karl-Heinz Jens (Sport-Magazin), Werner Ludwig (NN).

Mit dem Spiel möchten Stadtrat und Presse vielen Freude und ein Gaudium bieten: zuerst den Zuschauern, später alten Menschen in Heimen, denen der Reinerlös zugute kommen wird. Das harte Treffen wird mit humoristischen Einlagen garniert. Herbert Lehnert vom Bayerischen Rundfunk sorgt für die witzig-spritzige Ansage.

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