28. April 1966: Auf eigener Scholle

28.4.2016, 07:35 Uhr
28. April 1966: Auf eigener Scholle

© Eißner

Deshalb wurden die Fahnen aufgezogen und im Clubheim gefeiert. SPD-Landtagsabgeordneter Ferdinand Drexler – sozusagen der flinke Mittelstürmer in parlamentarischen Sportplatz-Runden – erhielt zum Dank die Ehrenmitgliedschaft.

Es wäre müßig, nach dem guten Ende noch einmal den dornenreichen Weg des TSV Altenfurt zu eigenem Grund und Boden sowie die von dem Nürnberger Volksvertreter geleisteten Schützenhilfe zu schildern. Aber noch am Dienstag schien der Verkauf im letzten Augenblick zu platzen, weil die Forst-Juristen im Münchner Ministerium meinten, die im Haushaltsgesetz 1965 ausgesprochene Ermächtigung zum Verkauf nach dem Preis von 1959 gelte nur bis zur Veröffentlichung des Haushaltgesetzes 1966, die jedoch schon am 18. April erfolgt war.

Ferdinand Drexler fuhr nach München und erreichte nach zweistündigem Wortgefecht beim Ministerpräsidenten und bei zwei Ministerien, daß als entscheidendes Dokument das Schreiben des Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten anerkannt wurde, in dem schon am 12. November des vergangenen Jahres die Genehmigung zum Verkauf gegeben worden war. Diese Übereinkunft bedeutete grünes Licht für die Unterzeichnung der Urkunde beim Notar.

Als sich anschließend Fischbachs 1. Bürgermeister Peter Höffkes, 2. Bürgermeister Leonard Heiden, Sportamtsleiter Georg Beil aus Nürnberg, die TSV-Vorstandschaft und zahlreiche Mitglieder zu "Kniedla" und saftigem Braten zusammensetzten, freute sich Ferdinand Drexler über den Erfolg der Mission. "Die Legislative hat über die Bürokratie gesiegt", erklärte er und kündigte an, daß außer dem TSV Altenfurt und dem SV Schwaig, der am Nachmittag unterschrieb, auch dem 1. FC Nürnberg und dem TSV Rückersdorf die Verträge winken.

Verwandte Themen


Keine Kommentare