29. März 1965: Trotzdem "Tempo 60"

29.3.2015, 07:00 Uhr
29. März 1965: Trotzdem

© Ulrich

Das ist eines der hoffnungsvollen Ergebnisse der von der mittelfränkischen Regierung angeordneten „Verkehrsschau“, bei der gestern vormittag fast zwei Dutzend Fußgängerüberwege begutachtet wurden. Bei strömenden Regen hatten sich Vertreter der Regierung, des Tiefbauamtes der Stadt, der Staatsanwaltschaft, der Schutzpolizei und des ADAC in einem Omnibus auf den Weg gemacht, um zwischen Langwasser und Buch einfachere Lösungen für verzwickte Überwege zu finden.

Oberbaudirektor Karl Schaller und der Leiter des Verkehrsaufsichtsamtes, Karl Huber, erklärten, die Stadt wolle nach wie vor auf den Ausfallstraßen bei „Tempo 60“ bleiben. Die acht in Frage kommenden Fußgängerüberwege sollen durch Blink- oder Signalanlagen gesichert werden. Es handelt sich dabei um die Überwege Äußere Sulzbacher Straße/Jobst, Ostend-/Wagenseilstraße, Ostend-/Marthastraße, Bahnhof Märzfeld/Breslauer Straße, Trierer/Kettelerstraße, Trierer/Germersheimer Straße, Ansbacher/Hauchstraße und Äußere Bucher/Steinfeldstraße.

Die Vertreter der Regierung, Verkehrsreferent Walter und Oberregierungsrat Latter, stimmten nicht nur zu. Sie schlugen darüber hinaus noch vor, „Tempo 60“ auch auf der Valznerweiherstraße stadtauswärts ab dem Überweg Jägerheim einzuführen. Er soll ebenfalls durch eine Blinkanlage gesichert werden. Bis die endgültige Genehmigung erteilt ist, werden bereits die notwendigen Stromanschlüsse verlegt, erklärte der Leiter der Verkehrsaufsicht.

Weiter soll in der Raiffeisenstraße zwischen Schniegling und dem Knoblauchsland das Ortsschild so gestellt werden, daß die Geschwindigkeit außerhalb des bebauten Gebietes nicht mehr begrenzt wird. Einige Zebrastreifen, wie bei den Überwegen Bartholomäus-Felseckerstraße, Allersberger/Katzwanger Straße, Gebersdorfer, Biberstraße und Kirchenweg Hallerstraße werden in absehbarer Zeit durch Verkehrssignalanlagen ersetzt, die den gesamten Verkehr regeln.

Drei Überwege werden überhaupt aufgelassen: Keßlerstraße/Hirsvogelstraße, Bartholomäus- Voigtländerstraße und der Überweg bei der Kinderschule an der Ulmenstraße. Obwohl die Straßenbahn auch auf Zebrastreifen Vorfahrt hat, werden in Zukunft auch die Gleise gekennzeichnet. „Bis diese Maßnahmen durchgeführt werden, bleibt es eben bei dem Schwebezustand“, meinte resignierend Karl Huber und Karl Schaller stellte mit einer Anspielung auf den strömenden Regen fest: „Die Lex Zebra ist ja vielleicht auch zum Weinen.“

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