30.000 Besucher bei den Stadt(ver)führungen

20.9.2015, 19:55 Uhr
Gespannt lauschten die Besucher Hartmut Frommer, der auf dem Sebalder Platz das Thema "Bratwurst" aufgriff.

© Stefan Hippel Gespannt lauschten die Besucher Hartmut Frommer, der auf dem Sebalder Platz das Thema "Bratwurst" aufgriff.

Bratwurst, Lebkuchen, 1.FC Nürnberg, Kaiserburg... Diesen und 330 weiteren Themen  widmeten sich die "Stadtverführungen" vom 18. bis 20. September in Nürnberg. 58 weitere Rundgänge fanden in der Nachbarstadt Fürth statt. Es gab also viel zu entdecken.

Deutschlands umfangreichster Führungsmarathon verlor nichts von seiner Anziehungskraft: Rund 30.000 Besucher nahmen auch heuer wieder bei den dreitgägigen  Stadt(ver)führungen teil. Alle Führungen mit Anmeldung – vom Rafting auf der Pegnitz bis zum Besuch der Grabungen auf der IHK-Baustelle – waren ausgebucht. Angesichts der Resonanz zeigte sich das Kulturreferat zufrieden. Nach Meinung der Veranstalter schätzt das Publikum den Charme, den Charakter und die Qualität der Veranstaltung.

In Nürnberg und Fürth konnten Besucher, die sich auf die Suche zu den verschiedensten „Wurzeln“ begaben, aus etwa 820 Angeboten wählen. Einige Termine mussten wegen der Versorgung der Flüchtlinge kurzfristig gestrichen werden.

Zu den Publikumsmagneten zählten viele Führungen in der Altstadt und dabei erstaunlicherweise auch Führungsklassiker wie Touren durch die Kirchen, die historischen Lochgefängnisse und den Burggarten. Hoch nachgefragt waren auch die Spurensuche zu Nürnbergs verschwundenen Klöstern mit Raimund Kirch und dem Memorium Nürnberger Prozesse mit Oscar Schneider. Die Angebotspalette reichte von der Kraftshofer Wehrkirche bis zum größten Comic-Laden Deutschlands, vom höchsten Kindergarten Deutschlands in der Südstadt bis zum Kunstwochenende „Offen auf AEG“. Das Flüchtlingsprojekt „Refukitchen“ gab Einblicke in die Stadtgesellschaft und stellte Nürnberger mit spannenden migrantischen Biographien vor.


Der Mix der Führenden ist eines der besonderen Merkmale der Stadtverführungen: Profis sind ebenso dabei wie Privatleute mit einem besonderen Thema oder Prominente, die persönliche Einblicke erlauben. Generalmusikdirektor Marcus Bosch führte durch den „Bauch“ des Opernhauses, Bestsellerautor Timur Vermes („Er ist wieder da“) erneut auf einer amüsanten und informativen Tour durchs Stadtviertel seiner Kindheit, das Quelle-Areal, Harfenistin Lilo Kraus machte live „Wurzelmusik“.
 

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