35 Grad in Eventhalle: Weiter Wirbel um Wiso-Prüfungen

10.8.2017, 05:41 Uhr
35 Grad in Eventhalle: Weiter Wirbel um Wiso-Prüfungen

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"Die Eventhalle ist absolut ungeeignet für Prüfungen", so lautet einer der Kommentare auf den Artikel der Nürnberger Zeitung, in dem eine Studierende sich über den zu heißen Raum bei ihrer Prüfung am 1. August in der Eventhalle am Flughafen beschwert hat. Dort finden gerade Prüfungen statt, da im Gebäude im FAU-Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Bauarbeiten stattfinden.

So sieht es auch ein Studierender, der anonym bleiben will, aber bereit war, mit der NZ zu sprechen: "Ich habe am 31. Juli um 14 Uhr meine Prüfung geschrieben. Der ganze Tag war ein reinstes Chaos." Seiner Einschätzung nach hatte die Aufsicht die Situation "nicht unter Kontrolle": "Zuerst hieß es, es gibt zu wenig Schmierzettel und zu wenig Prüfungsaufgaben. Dann gab es doch genügend. Dann ging es damit los, dass die Aufsicht herumtelefonieren musste, weil die Klimaanlage nicht richtig funktionierte." Dies bekräftigt eine weitere Studentin (Name der Red. bekannt), die einen Leserbrief an die NZ schrieb und mit der NZ sprach: "Es waren eindeutig über 30 Grad. "

Scharfe Kritik von Studenten

Die FAU konnte bis jetzt nur zum 1. August die Angabe machen, dass die Klimaanlage an diesem Tag lief. "Rückmeldungen zu anderen Tagen gehen wir nach", so die FAU-Pressestelle. Allerdings – wie eine Studentin im ersten NZ-Artikel – beschweren sich weitere Studenten auf Facebook über die Hitze im Raum am 1. August. "Unerträgliche Temperatur", so eine der Aussagen.

Die beiden Gesprächspartner der nahmen aber nicht nur an zu hoher Temperatur in der Eventhalle Anstoß. "Als die Prüfung bereits begonnen hat, hat die Aufsicht die Belehrung vorgelesen, weil sie es vor der Prüfung versäumt hatte", sagte der Student im Gespräch mit der NZ. Auch seine Kommilitonin behauptet: "Außerdem musste die Aufsicht die Belehrung immer wieder an verschiedenen Ecken vorlesen, damit sie jeder hört. Die einen haben schon geschrieben, während die anderen sich die Prüfungsordnung anhören mussten." Ein weiterer Kommentar auf Facebook: "Kein Mikrofon bei den Ansagen machte es uns auch extrem schwer, ganz hinten was zu verstehen." An einzelnen Prüfungen nahmen dabei teilweise 500 Personen teil.

Pressestelle der FAU bleibt vage

Die Fachschaftsinitiative des Fachbereichs rief unterdessen die Studierenden auf, sich bei ihr zu melden und Kritik und Anmerkungen zur Prüfungssituation mitzuteilen. "Ich habe es gemacht", so der NZ-Gesprächspartner. Viele seiner Kommilitonen ebenfalls, wie der junge Mann betont. Die Pressestelle der FAU dazu: "Inzwischen haben den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Rückmeldungen von Studierenden erreicht, die an Prüfungen ab dem 31. Juli teilgenommen haben.

Unter anderem hat die Fachschaftsinitiative der Fachbereichsleitung rund 60 Wortmeldungen übermittelt. Sachliche Kritikpunkte der Studierenden nimmt die Universität sehr ernst, sie wird ihnen nachgehen und Lösungen suchen und finden." Weiter betont die FAU, dass es gilt, den Prüfungsablauf möglichst so zu gestalten, dass mögliche Störungen zu verhindern wären, wie zum Beispiel Lärmbelästigungen oder unangemessene Temperaturen.

"Bei diesen beiden Aspekten spielen subjektive Empfindungen eine große Rolle. Jedoch gibt es jeweils eine Grenze, bei deren Überschreitung auch bei objektiver Betrachtung nicht mehr von angemessenen Bedingungen auszugehen ist, wobei auch hier kurze und nicht wiederkehrende Einwirkungen im Rahmen alltäglicher Vorkommnisse zu ertragen sind. Dass diese Grenzen in diesem Fall überschritten worden sind, ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht bekannt. Die Universität bemüht sich um Aufklärung", so die FAU-Pressestelle.

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