4. März 1965: Statt Asche rieselte Schneetreiben

4.3.2015, 07:00 Uhr
4. März 1965: Statt Asche rieselte Schneetreiben

© Ulrich

Einheitsfarbe der Autos war ein strahlendes Weiß, wie es nur der Schnee hervorzaubern kann. Die Fahrer handelten einträchtig nach dem Spruch: Wer sein Auto liebt, der schiebt. Das kostet Kraft.

Statt mit dem Schieben hielten es diese Leute mit dem Schippen. Das Reinigungs- und Fuhramt hatte über hundert Arbeitslose angeheuert, die im pausenlosen Einsatz mit zwölf Schneepflügen, zwölf Streufahrzeugen und anderen Lastkraftwagen die Straßen der Stadt vom Schnee zu befreien versuchten.

150 Tonnen Streusalz rieselten seit Mittwoch früh ein Uhr auf die Schnee- und Eisdecken. Auf besonders verkehrsreichen Straßen – zwischen Hauptbahnhof und Rathenauplatz beispielsweise – wurden Polizeifahrzeuge mit Blaulicht eingesetzt, um den „Räumern“ zu helfen.

Den einen stand die Arbeit bis zum Hals, den anderen sogar der Schnee (wie diesem Papierkorb hier am Hauptmarkt). 15 bis 20 Zentimeter in 24 Stunden maß das Wetteramt. Gnädiger macht es die Polizei, die gestern nur noch zehn Unfälle melden mußte. Am Vortag waren es über 50 gewesen. Wie sieht es heute aus?

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