5. Mai 1965: Findling mit Hemmungen

5.5.2015, 09:50 Uhr
5. Mai 1965: Findling mit Hemmungen

© Flöttl

Der scharfe Blindgänger entpuppte sich als äußerst gefährlicher Findling, der wegen seines zwar gut erhaltenen aber verklemmten Zünders Sprengmeister Richard Hesse erhebliche Schwierigkeiten bereitete.

Fast 14 Minuten mußte der Experte aus Feucht mit Spezialwerkzeug hantieren, um die Bombe unschädlich zu machen. Er hat damit in den letzten vier Wochen drei Blindgänger entschärft.

Die umfangreichen Absperrungen, die zum Schutz der Bevölkerung notwendig waren, blockierten von 15.20 bis 15.45 Uhr den gesamten Kraftfahrzeugverkehr in der Gleißbühlstraße, dem Frauentorgraben, der Äußeren Bayreuther Straße, der Sulzbacher Straße, der Theresienstraße, der Inneren- und Äußeren Laufer Gasse. 500 Meter von der Fundstelle entfernt hatte die Polizei Sperren errichtet.

Das gefährdete Zentrum durfte kein Fahrzeug passieren. Die Besatzung von zehn Streifenwagen hatte alle Hände voll zu tun, um den Verkehr zu regeln und die Autos umzuleiten.

Die Fünf-Zentner-Bombe war gestern vormittag bei Erdarbeiten am Gehsteig unter einer Brandmauer gefunden worden. Sofort schirmten Polizeibeamte die gefährliche Stelle ab.

Um 15 Uhr wurden die Bewohner der umliegenden Häuser über einen Lautsprecher aufgefordert, in die Keller zu gehen und die Fenster der Wohnungen zu öffnen. Dann machte sich Sprengmeister Richard Hesse an die Arbeit. Totenstille herrschte hier, während in den Straßen 500 Meter weiter tosender Verkehrslärm sogar die Sirene übertönte, die „Gefahr vorbei“ ankündigte. Erst über Funk erfuhren die Beamten von der geglückten Entschärfung. Dann hoben sie die Sperre auf.

Verwandte Themen


Keine Kommentare