Ab Montag rollt der erste E-Bus durch Nürnberg

2.2.2018, 11:29 Uhr
Die VAG stellt auf Elektromobilität um: Ab Montag ist der erste E-Bus in Nürnberg unterwegs.

© Stephanie Siebert Die VAG stellt auf Elektromobilität um: Ab Montag ist der erste E-Bus in Nürnberg unterwegs.

Noch ist der finanzielle Aufwand enorm: Der E-Bus ist in der Anschaffung doppelt so teuer wie ein moderner Diesel-Bus – und das schon nach Abzug der öffentlichen Zuschüsse.

VAG-Vorstandsvorsitzender Josef Hasler appellierte deshalb an Bund und Freistaat, noch mehr Geld in die Elektromobilität zu investieren: "Wenn ihnen Klima- und Umweltschutz wirklich wichtig sind, muss sich da noch etwas tun."

200 Kilometer pro Akkuladung

Noch nicht mit eingerechnet ist die Tatsache, dass der Akku während der Lebensdauer des Busses mindestens einmal ausgetauscht werden muss: Rund 100.000 Euro würde ein neuer Akku im Moment kosten.

Die VAG rechnet aber damit, dass die Preise für Busse und Akkus im Zuge höherer Produktionszahlen stetig sinken werden – und die Leistung noch deutlich zulegt. Derzeit schafft ein E-Bus mit einer Akkuladung etwa 200 Kilometer. Das reicht für 80 Prozent der Buslinien in Nürnberg.

Umstellung wird Jahre dauern

Läuft die Heizung mit voller Kraft, reduziert sich die Leistung jedoch gleich mal auf ungefähr 120 Kilometer. "Hier muss die Industrie dringend weiter forschen", sagt Michael Sievers, der Leiter der Buswerkstätten.

Doch bei der VAG ist man zuversichtlich, dass dieses Problem gelöst wird, bevor es in Nürnberg relevant wird. Das Unternehmen will zwar nach und nach die gesamte Flotte auf Elektromobilität umstellen, aber bis es so weit ist, werden noch etliche Jahre ins Land gehen.

Angepeilt ist, dass bis 2030 die Hälfte der Busse elektrisch betrieben wird. Dafür muss jedoch zunächst die nötige Ladestruktur geschaffen werden: Sollten alle der letztendlich geplanten rund 200 Elektrobusse der VAG gleichzeitig geladen werden, ergibt sich eine elektrische Anschlussleistung von 30.000 Kilowatt. 30.000 Kilowattstunden entsprechen dem täglichen Verbrauch von 2000 Einfamilienhäusern. Um die entsprechenden Ladestationen zu bauen, werden 15 bis 20 Millionen Euro fällig.

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