Abrissbagger am Augustinerhof: Baubeginn noch 2017

27.4.2017, 05:58 Uhr
Beim Augustinerhof geht es nach jahrelangem Stillstand voran. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen.

© Roland Fengler Beim Augustinerhof geht es nach jahrelangem Stillstand voran. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen.

Sollten die Archäologen nach dem Abriss nichts finden, was größere Ausgrabungen und damit Verzögerungen rechtfertigt, dann kann in den nächsten Monaten mit dem Bau des neuen Augustinerhofs und der Außenstelle des Deutschen Museums begonnen werden.

"Wir wollen einen Baubeginn noch in diesem Jahr", sagt Immobilienentwickler Gerd Schmelzer. Eine Baugenehmigung für Wohnungen und für die Außenstelle des Deutschen Museums liegt jedenfalls vor. Die Umplanungen sind schon weit gediehen.

Das rund 5200 Quadratmeter große Augustinerhofgelände, zwischen Winklerstraße, Weinmarkt und Karlstraße gelegen, wurde 2007 von Schmelzer ersteigert. Auf dem Areal sollte Anfang der neunziger Jahre eine Einkaufspassage nach den Entwürfen des in Zirndorf geborenen, amerikanischen Architekten Helmut Jahn gebaut werden. Doch die Pläne wurden nicht realisiert, weil der Widerstand in der Bevölkerung zu groß war.

Auch nach dem Kauf von Schmelzer kam es aber zu weiteren Verzögerungen. Es gab Abstimmungsprobleme mit den Nachbarn, die auf die genaue Einhaltung des Bebauungsplans wert legten. Das Verwaltungsgericht wurde eingeschaltet. Umplanungen wurden nötig, weil der Wohnungsanteil sich verringert hat. Außerdem sorgten die archäologischen Grabungen auf dem Gelände für Verzögerungen von insgesamt eineinhalb Jahren.

Schmelzer sieht jetzt aber hoffnungsvoll in die Zukunft: "Die Vorbereitungsarbeiten sind alle am laufen." Derzeit gibt es Probebohrungen, ob Altlasten auf dem Gelände vorhanden sind und auch die Überprüfung der Umweltbelange sind schon ziemlich weit fortgeschritten. Der Abriss des Hauses, der in zwei Wochen abgeschlossen sein soll, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme: Schmelzer kann so die letzten 400 Quadratmeter des Areals, die noch nicht von den Archäologen bearbeitet wurden, untersuchen lassen, damit der Baubeginn sich nicht noch einmal verschiebt. "Wir wollen einen Raketenstart hinlegen." Derzeit beträgt die Investition für das Projekt 60 Millionen Euro. Hinzu kommen noch mindestens elf Millionen Euro für das Museum.

Archäologische Überraschungen

Schmelzer hofft, dass unter dem Haus, an dem die Abrissbagger nagen, keine archäologischen Überraschungen gefunden werden. "Das Haus wurde erst in den sechziger Jahren errichtet und der Kelleraushub wurde weggefahren."

Parallel läuft derzeit die Fertigstellung des architektonischen Entwurfs von Volker Staab. Der Berliner Architekt, der in Nürnberg u. a. das Neue Museum entworfen hat, gewann den Architektenwettbewerb für den Augustinerhof 2008. Geplant sind Gebäude mit fünf Stockwerken. Die Nutzfläche beträgt insgesamt rund 15.000 Quadratmeter. Statt des ursprünglich geplanten Hotels soll die Außenstelle des Deutschen Museums entstehen, die eine Grundfläche von 6000 Quadratmetern einnimmt. Der Ableger des Deutschen Museums soll eine Mischung aus Zukunftswerkstatt, Science Center sowie Werbung für Technik, Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sein. Außerdem sollen Wohnungen gebaut werden, daran hat sich im Lauf der Jahre nichts geändert.

Demnächst werden Proben für die Gestaltung der Fassaden des Augustinerhofs präsentiert. Wenn es richtig mit der Bebauung losgeht, dann fallen allerdings etliche Parkplätze in der Innenstadt weg. Seit 2009 erfolgt die Zwischennutzung des Augustinerhofs mit Parkplätzen. "Wir wollen sie so lange wie möglich erhalten", versichert Schmelzer.

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