ADFC: Schlechtes Zeugnis für Nürnberger Radwegebau

29.12.2013, 09:00 Uhr
Der ADFC schätzt den Radwegausbau in Nürnberg trotz der Investition von einer Million Euro als "äußerst mager" ein.

© Daniel Bockwoldt / dpa Der ADFC schätzt den Radwegausbau in Nürnberg trotz der Investition von einer Million Euro als "äußerst mager" ein.

Für 50 Meter Radstreifen in der Gibitzenhofstraße investierte die Stadt 85.000 Euro. 480 Meter Radstreifen/Radwege am Laufertorgraben kosteten die Stadt 145.000 Euro (Teilfinanzierung). Das sind für den Fahrradclub die „sichtbaren Maßnahmen“, die mit den Mitteln aus dem Radwegebauetat 2013 finanziert wurden.

Die restlichen 770.000 Euro sind für die Sanierung der Äußeren Bayreuther Straße zwischen Ziegelstein- und Kilianstraße verplant, die aber erst 2014 erfolgen soll. Zwar seien in diesem Jahr noch der Kreuzungsbereich Bahnhof-/Dürrenhofstraße - mit Verbesserungen für Radfahrer - umgebaut (413.000 Euro) und vier überdachte Abstellanlagen in der Altstadt aufgestellt (100.000 Euro) worden. „Doch diese Mittel stammen wie die Restfinanzierung für die Maßnahme am Laufertorgraben (113.000 Euro) bereits aus dem Etat von 2012“, moniert ADFC-Kreisvorsitzender Jens Ott. „Alles in allem also eine magere Ausbeute.“ Dies zeigt auch ein Test der NN-Redakteure, die über ihre Zweiraderfahrungen in der Stadt berichteten.

Dabei waren die Hoffnungen groß, als man 2009 mit der Radverkehrskampagne „Nürnberg steigt auf“ eine Erhöhung des Radwegebauetats beschlossen hatte: Von einst 200.000 stufenweise auf eine Million Euro pro Jahr. Von 2009 bis 2011 seien bereits Maßnahmen umgesetzt worden, die für den Radverkehr eine spürbare Verbesserung mit sich gebracht hätten: vom Radweg in der Erlanger Straße bis zum Radstreifen in der Fürther Straße zwischen Has- und Maximilianstraße.

Doch seitdem der Etat eine Million Euro betrage, würden große, teure Projekte finanziert, die eine effektive Verwendung der Mittel verhinderten. Ott: „Für andere Radverkehrsmaßnahmen bleibt dann kaum noch Geld übrig.“

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