Albrecht-Dürer-Platz: Im Schatten der Sebalduskirche

3.8.2015, 20:11 Uhr
Albrecht-Dürer-Platz: Im Schatten der Sebalduskirche

© Eduard Weigert

Trotz Nieselregen ist der Albrecht-Dürer-Platz gut besucht. Eine Touristengruppe nach der anderen verweilt hier, auch Schulklassen passieren den gepflasterten Platz und halten den Verkehr ab und an ein wenig auf. „Und das ist Albrecht Dürer, der Leonardo Da Vinci Deutschlands“, erklärt ein Stadtführer auf Englisch seiner Reisegruppe. Sie stehen vor der großen Bronzestatue des Malers.

Auf einem etwa drei Meter hohen Steinsockel steht der wohl berühmteste Nürnberger und blickt in Richtung Sebalduskirche. Bereits seit 1840 bildet die Statue das Zentrum des dreieckigen Platzes. Ihr Grundstein wurde anlässlich des 300. Todestages des Künstlers 1828 gelegt, erklärt die Stadtführerin Ursula Rieger. Seit zehn Jahren führt sie Einheimische und Touristen durch die Stadt und über den Dürer-Platz. Seit der Enthüllung trägt der Platz auch den Namen des Malers. Davor war er unter dem Namen „Milchmarkt“ bekannt und ein Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte, größtenteils Milch. Bereits seit 1258 gab es den Platz, damit hat er mehr als 750 Jahre auf dem Buckel.

Auf dem Platz treffen Vergangenheit und Moderne aufeinander. In den Häusern um den Platz liegen unter anderem Kosmetikstudio und Altstadt-Apotheke, sowie die Verbraucherzentrale und ein Antiquitätengeschäft nebeneinander. Auch ein Zugang zu den Nürnberger Felsengängen befindet sich auf dem Platz direkt hinter dem Dürer-Denkmal. Es bleibt zu erwähnen: Beim Albrecht-Dürer-Platz handelt es sich nicht um den Platz am Tiergärtnertor, der im Volksmund auch als Dürer-Platz bezeichnet wird.

Da der Platz im Herzen der Altstadt von Autos befahren werden kann, gibt es keine Sitzgelegenheiten oder Grünflächen, nur Kopfsteinpflaster und Parkplätze. Und trotzdem ist der Albrecht-Dürer-Platz Treffpunkt für Nürnberger.

Wegen seiner Nähe zu den Diskotheken und Bars in und um die Weißgerbergasse treffen sich hier junge Menschen, bevor sie ins Nachtleben starten. So auch Studentin Alina. Donnerstagabend sitzt sie auf den Stufen zum Dürer-Denkmal und wartet auf ihren Freund. „Wir verabreden uns oft hier und laufen dann hoch zur Burg“, sagt die 21-Jährige. Für sie besticht der Platz mit seiner zentralen Lage und dem historischen Flair.

Auch die 22-jährige Jennifer nutzt den Albrecht-Dürer-Platz als Treffpunkt. „Nach der Arbeit kommen wir her und trinken ab und zu ein Feierabendbierchen“, sagt die Kellnerin. Sie arbeitet in einem nahe gelegenen Lokal. Ein Manko in ihren Augen: Es gibt keine Sitzgelegenheiten auf dem Platz. Dafür müssen die steinernen Stufen zu Dürers Füßen herhalten. Trotzdem kommt sie gerne her. „Man trifft Bekannte und kann von hier durchstarten.“

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