Auf die Boards! Nürnberg bekommt einen neuen Skatepark

4.11.2015, 06:00 Uhr
Skater Tim Dorn geht unter der Theodor-Heuss-Brücke seiner großen Leidenschaft nach.

© Eduard Weigert Skater Tim Dorn geht unter der Theodor-Heuss-Brücke seiner großen Leidenschaft nach.

Vorbild für die Anlage unter der Theodor-Heuss-Brücke ist der Burnside-Skaterpark in Portland.

Vorbild für die Anlage unter der Theodor-Heuss-Brücke ist der Burnside-Skaterpark in Portland. © Pr

Ein steiler Trampelpfad führt in der Reutersbrunnenstraße, kurz bevor es auf die Theodor-Heuss-Brücke geht, hinunter zur Pegnitz. Der Weg sieht viel benutzt aus. Hundebesitzer gehen hier runter, häufiger aber Obdachlose, die auf dieser Seite der Pegnitz unter der Brücke ihr Lager haben. Jetzt bekommen sie Konkurrenz – von den Skatern.

"Wir wollen die Obdachlosen aber nicht einfach vertreiben.", sagt Bürgermeister Christian Vogel. Er ist auch Chef des städtischen Servicebetriebs (Sör) und damit für die gepflasterte Fläche unter der Theodor-Heuss-Brücke zuständig. "Für die Obdachlosen ist ein Skaterpark hier in Ordnung ist", sagt Vogel.

Skater müssen für Sauberkeit sorgen

Eine gute Lösung für alle will auch Herwig König, 1.Vorsitzenden der Skateboardfreunde Nürnberg, finden: "Wir verstehen uns gut mit den Obdachlosen." Bürgermeister Vogel geht es an der dunklen Ecke aber auch noch um etwas anderes – die "soziale Kontrolle". Unter der Brücke passiere vieles, dass hier Drogen konsumiert werden, ist bekannt. Die Skateboardfreunde bekommen die rund 1500 Quadratmeter große Fläche mietfrei, dafür müssen sie für Ordnung und Sauberkeit sorgen.

Der Plan des Vereins sieht vor, eine große Bowl zu bauen. Viel größer und höher als die kleine am Pferdemarkt. Mitten hinein kommen Hindernisse mit unterschiedlich steilen Schrägen und Geländern zum Drübergleiten. Vorbild ist der Burnside-Skaterpark im amerikanischen Portland, der auch unter einer Brücke zu finden ist.

Rein kommt nur, wer Mitglied ist

Der Verein trägt alle Kosten für den Bau. Im Frühjahr 2016 geht’s los. Bereits in diesem Winter wird der Verein den Trampelpfad oben an der Reutersbrunnenstraße mit einem Zaun versperren. Der Skaterpark wird Vereinsgelände.

Durch das Tor im Zaun kommt nur, wer Mitglied ist oder für einen Tag gegen Spende die Bowl testen möchte. Der Zugang müsse klar geregelt sein, sonst funktioniere der Versicherungsschutz nicht, sagt König. Wie das dann mit den Obdachlosen funktionieren soll, weiß er noch nicht.

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