Aufbauarbeiten auf der Spielwarenmesse in vollem Gang

27.1.2015, 12:43 Uhr
Aufbauarbeiten auf der Spielwarenmesse in vollem Gang

© Günter Distler

Noch liegen überall auf den Gängen Holzspäne und Plastikfolien herum. Ein Duft von Farbe und Lösungsmitteln liegt in der Luft. Hinzu kommt das Geräusch von Kreissägen und Schleifmaschinen. Manche Stände sind noch weit davon entfernt, die bunte Welt der Spielwaren zu bewerben. In den Messehallen wird noch fleißig gewerkelt, bis am Mittwoch der Besucheransturm loslegt.

Insgesamt 2857 Aussteller aus 67 Ländern haben sich in diesem Jahr für die Messe angemeldet. Über 100 mehr als 2014 und damit Rekord für die Messe, betont Spielwarenmesse-Sprecherin Kyra Mende. Dass noch bis kurz vor Schluss gewerkelt werde, sei keine Ausnahme. Die groben Dreckarbeiten sind am Stand von „Out of the blue“ schon vorbei, nun geht es ans Einräumen der Regale. Viele Kleinteile stehen in Kisten herum, die Francesco Rizzo und seine Kollegen möglichst dekorativ drapieren sollen.

4000 Artikel

Die kleinen bunten Plastikfigürchen, einige Scherzartikel sowie Schmuckstücke wandern von den Kisten in die Regale. „Wir haben etwa 4000 verschiedene Artikel, die wir an unserem Stand unterbringen möchten“, sagt der 39-jährige Rizzo, der nun schon zum achten Mal bei der Spielwarenmesse dabei ist.

Noch sprießt hier nichts —doch die Erde für echte Hügellandschaften liegt schon bereit.

Noch sprießt hier nichts —doch die Erde für echte Hügellandschaften liegt schon bereit. © Günter Distler

Auch er wird vermutlich erst heute mit dem Aufbau fertig sein. Doch danach ist die Arbeit für ihn noch lange nicht getan: „Meine Kollegen und ich stehen dann während der Messe am Stand und beraten die Kunden. Wenn am Montag die Messe vorbei ist, müssen wir wieder alles in die Kisten verpacken.“

Nicht bei jedem Stand müssen die Verkäufer selbst aufbauen. Oft haben die Aussteller Fremdfirmen engagiert, die sich um alles kümmern. Thorsten Dick etwa steht in Halle 3A und sieht sich einen Plan an. Der 40-Jährige arbeitet beim Messebauer bbco aus Fürth. Das Gerüst des großen Standes steht schon, jetzt fehlen noch die letzten Feinschliffe, bis alles aufgebaut ist. „Wir haben schon relativ früh, am 16. Januar, angefangen. Bei so einem großen Stand ist das schon notwendig“, sagt Dick. Mit welcher Akribie mancher Aussteller seinen Stand ausstattet, wird auch bei den Modelleisenbahnen in Halle 4A deutlich. Beim 888 Quadratmeter großen Stand von Märklin sind sogar fünf Landschaftsgärtner am Werk. Sie setzen die Lokomotiven in eine natürliche Umgebung.

Fluchtwege offen

Mehr als zwei Wochen sind 21 Personen am Aufbau des Standes beteiligt. Die Stahlkonstruktion ist normalerweise in zehn Lkw-Containern gelagert. Neben einem Schauraum für Produkte mit Modelllandschaften gibt es auch einen Rückraum für Verkaufsgespräche. Kurz vor dem Beginn der Messe wird jeder Stand von Vertretern der Stadt, der Feuerwehr und der Spielwarenmesse abgenommen.

Aufbauarbeiten auf der Spielwarenmesse in vollem Gang

© Günter Distler

Vor allem die Fluchtwege werden dabei kontrolliert. Seit 15 Jahren ist Eric-Michael Peschel im Event-Marketing von Märklin. Der neue Messestand war sein Baby, als er den Posten antrat, wie er selbst sagt. Was so ein Gebilde kostet? „Etwa eine Million Euro haben wir damals bezahlt“, erinnert er sich. Die Investition habe sich gelohnt: „Noch heute schaut der Stand gut aus. Dafür ist auch Pflege notwendig.“ Nach der Messe werden die Einzelteile wieder in Kisten verpackt und sicher verwahrt.

Während die Hersteller ihre Stände wieder einmotten, kommt der Teppich auf den Müll. „Nach sechs Tagen Spielwarenmesse ist der einfach durch“, so Kyra Mende. Wie viele Tonnen Abfall insgesamt gesammelt werden, weiß sie nicht. Auf dem Messegelände kommt alles in einen großen Container. „Beim Entsorger wird alles noch mal ausgeladen und sortiert, damit der Müll recycelt werden kann.“

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