Aufgeheizte Stimmung bei Demo gegen PKK-Terror

10.4.2016, 20:03 Uhr
Bei der Veranstaltung am Jakobsplatz kam es zu kleineren Zwischenfällen.

© Günter Distler Bei der Veranstaltung am Jakobsplatz kam es zu kleineren Zwischenfällen.

Das Polizeiaufgebot war groß. Kein Wunder: In der Innenstadt liefen zwei Demonstrationen, deren Teilnehmer sich besser nicht zu nahe kommen. Am Jakobsplatz startet eine Demonstration gegen den Terror der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und des islamischen Staates. Und vor der Lorenzkirche versammelten sich 450 pro-kurdische Aktivisten.

Die Veranstaltung "Friedensmarsch für die Türkei" am Jakobsplatz besuchten nach Polizeiangaben 2500 Menschen. "Wir sind gegen jegliche Form von Terror egal ob PKK oder IS", sagt Organisator Tayfun Ünlü. Hinter der Aktion steckt die Organisation "Aytk", doch weil deren Vertreter krank seien, sei Ünlu mit vier anderen Privatleuten eingesprungen. Er betont, dass es keine Verbindung zur türkischen Regierung gebe. Das hatten andere Migrantenvereine Aytk vorgeworfen, ohne Beweise zu liefern. Die neue und noch unbekannte Gruppierung Aytk hat in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen aufgerufen.

Markus Schuler hat die Gegendemo vor der Lorenzkirche angemeldet. Er und das "Bündnis für den Frieden in Kurdistan" fordern, dass der türkische Präsident Recep Erdogan den Friedensdialog mit den Kurden wiederaufnimmt.

Bundesweit kam es nicht zu größeren Zwischenfällen

Bei der Veranstaltung am Jakobsplatz kam es zu kleineren Zwischenfällen. Kurz bevor die Teilnehmer mit ihrem Marsch beginnen geraten pro-kurdische und türkische Aktivisten aneinander, die Polizei muss eingreifen. Als die Menschenmenge einen kurdischen Dönerladen in der Ludwigstraße passiert, droht die Lage zu eskalieren.

Mitarbeiter des Ladens zeigen das Victory-Zeichen, ein Symbol des kurdischen Widerstandes und eine offensichtliche Provokation. Feuerzeuge fliegen gegen den Imbiss, eine Fahne der Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa brennt. Einige Demonstranten wollen auf die Männer zulaufen, doch die Polizei und Ordner halten sie ab.

Bundesweit kam es nicht zu größeren Zwischenfällen. Getrennt von Polizisten sind in mehreren deutschen Städten Türken und Kurden zu Demonstrationen auf die Straße gegangen. Nach Behördenangaben blieb es bis auf kleinere Zwischenfälle friedlich, zumeist kamen deutlich weniger Menschen als erwartet. Bei der Demo in München war es vereinzelt zu Körperverletzungen gekommen, als Demonstranten versuchten, den Marsch mit Sitzblockaden zu stören, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei.