Aufsteiger des Jahres: Große Ehre für Nürnberger Küchenchef

25.10.2016, 18:59 Uhr
Aufsteiger des Jahres: Große Ehre für Nürnberger Küchenchef

© Michael Matejka

Als am vergangenen Donnerstag das Telefon im "ZweiSinn" klingelte, rechnete Stefan Meier keineswegs damit, dass Der Feinschmecker ihn zum "Aufsteiger des Jahres" beglückwünschen würde. Zwar hatten der 32-Jährige, seine Lebensgefährtin Carina Burkhardt sowie sein Vater Günter Meier im Freundeskreis und unter den Stammgästen die Werbetrommel gerührt. Aber dass tatsächlich 1493 Menschen ihre Stimme für den Nürnberger abgeben würden, "das hätte ich nicht gedacht".

Seit 1985 küren die Leser der Genuss-Zeitschrift jedes Jahr den vielversprechendsten jungen Koch in einem deutschen Restaurant. Zunächst dürfen sie Kandidaten vorschlagen, unter denen dann Der Feinschmecker sechs Teilnehmer für die Endrunde auswählt. Stefan Meier gewann vor Alexander Hohlwein ("Restaurant 360°" in Limburg) und Benjamin Maerz ("Restaurant Maerz" im Hotel Rose in Bietigheim-Bissingen). 5401 Leser beteiligten sich.

Ein großer Erfolg für den Koch, der das „"ZweiSinn" erst am 1. April dieses Jahres eröffnet hat: "Das spiegelt ja auch die Zufriedenheit der Gäste wider", sagt er bescheiden. Und dass nicht nur ihm Ruhm und Ehre gebühren, sondern auch seinem Team, seinem Souschef Holger Wittmann, seiner Freundin und seiner Familie. "Ich stehe ja nicht alleine in der Küche!"

Der Feinschmecker umschrieb Meiers Küchenstil als "innovative Küche, die Tradition und Moderne verknüpft". Er selbst sagt: "Der Gast soll einen Aha-Effekt auf dem Teller haben, aber er soll am nächsten Morgen noch wissen, was er gegessen hat." Koch wollte Stefan Meier bereits sehr früh werden. Zum Leidwesen seiner Eltern, beide Feinschmecker, die ihren Sohn schon in jungen Jahren an echter Kochkunst teilhaben ließen. Die Schule, "die war für mich nichts". Lieber absolvierte er Praktika bei Stefan Rottner, stand in der Küche des "Restaurant Freihardt" in Heroldsberg, woher die Familie Meier auch stammt.

Selten am eigenen Herd

Essen von hoher Qualität mit Produkten, die vorwiegend aus der Region stammen, das ist ihm wichtig. Auch zu Hause, wo er eher "selten bis nie" am Herd steht, sagt Carina Burkhardt. Es falle ihm eben schwer, einfach nur mal schnell was zu kochen. Lieber geht er essen. Will wissen, wie es anderswo schmeckt. Was sich so tut in der fränkischen Gastronomie-Szene. An den zwei Menüs, die man unter anderem im "ZweiSinn" genießen kann, tüfteln er und sein Team oft lange herum. "Es ist selten, dass alles auf Anhieb perfekt ist." Soll es aber sein. Der Gast soll schließlich das "ZweiSinn" glücklich verlassen - und wiederkommen.

Im "HerzogsPark" in Herzogenaurach machte Meier schließlich seine Lehre, arbeitete in solch angesehenen Restaurants wie dem "Louis C. Jacob" in Hamburg, bei Drei-Sterne-Koch Juan Amador oder im österreichischen Filzmoos bei Johanna Maier. Doch die Selbstständigkeit, ein Lokal in Nürnberg, das stand ganz oben auf der Liste. Zwei Jahre lang suchten Meiers intensiv, bis sie an der Äußeren Sulzbacher Straße 118 mit dem "ZweiSinn" den perfekten Ort fanden. Und bleiben wollen.

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