Aus für analoges Kabel-TV: Was Betroffene wissen müssen

18.4.2018, 14:45 Uhr
Ab Mitte Mai wird auch in Nürnberg das analoge Kabelfernsehen abgeschaltet. Wer davon betroffen ist, muss sich zusätzlich einen DVB-C-Receiver zulegen.

© dpa Ab Mitte Mai wird auch in Nürnberg das analoge Kabelfernsehen abgeschaltet. Wer davon betroffen ist, muss sich zusätzlich einen DVB-C-Receiver zulegen.

Was passiert genau?
Ab 2019 dürfen in Bayern und Sachsen nur noch digitale Programme über das Kabelnetz verbreitet werden. Das haben die Länder gesetzlich festgelegt. Der größte Kabelnetzbetreiber Vodafone (ehemals Kabel Deutschland) hat im Januar in der Region Landshut und Dingolfing begonnen, das analoge Kabelfernsehen abzuschalten. Nun ist Mitte Mai Nürnberg dran. 77,4 Prozent der bayerischen Kabel-TV-Bezieher nutzen bereits den digitalen Empfang. Die restlichen 22,6 Prozent müssen jetzt umsteigen – betroffen sind in Bayern etwa 955 000 Menschen. Auch wer noch analog Radio hört, muss sich umstellen.

Woran erkenne ich, dass ich analogen Kabelempfang nutze?
Wenn die Stereoanlage über ein Antennenkabel an der Kabeldose angeschlossen ist, hören Sie analoges Kabelradio. Beim Fernsehen ist die Sache etwas komplizierter. Wer 30 bis 32 Programme empfängt und davon keines in HD-Qualität, auf einem älteren Fernseher ohne eingebauten DVB-C-Tuner oder ohne separaten Kabelreceiver fernsieht und wenn in der Programmliste weder die Sender "ZDF neo" noch "Tagesschau 24" auftauchen, der nutzt analoges Kabelfernsehen.

Was muss ich tun, wenn ich von der Umstellung betroffen bin?
Um weiterhin Kabel-TV nutzen zu können, brauchen Sie einen DVB-C-Receiver. In den meisten neuen Flachbildschirmen ist dieser bereits eingebaut – erkennbar am entsprechenden Logo auf dem Gerät. Wer mit einem älteren TV-Gerät fernsieht, braucht einen separaten Receiver aus dem Fachhandel.

Wer weiterhin über das Kabel Radio hören will, kann das über den Fernseher tun – dann muss jedoch beim Radiohören das TV-Gerät ständig angeschaltet sein. Eine andere Möglichkeit ist, sich einen separaten Receiver für Digitalradio zu besorgen, der an die Stereoanlage angeschlossen wird. Oder Sie empfangen Ihre Radiosender künftig aus der Luft (DAB+ oder UKW).

Falls Sie mit Ihrem Kabelnetzbetreiber auch einen Vertrag für den Internetzugang haben, ist auch der Kabelrouter betroffen. Wenn er sich nach der Umstellung nicht mit dem Internet verbindet, sollten Sie Ihren Router neu starten. Sowohl Router als auch Fernseher sollten in der Umstellungsnacht am Strom angeschlossen bleiben. Auch wenn Sie bereits digitales Kabelfernsehen empfangen, sollten Sie den Fernseher nicht vom Strom trennen – unter Umständen sortieren sich im Zuge der Analog-Abschaltung die Programmplätze neu.

Welche Folgen hat die Umstellung auf digitalen Empfang?
Abgesehen von nötigen Neuanschaffungen hat die Umstellung viele Vorteile: Die digitale Bildqualität ist (auch ohne HD) deutlich besser als die analoge, außerdem entsteht durch die Abschaltung der analogen Programme im Kabelnetz Platz für mehr Radio- und Fernsehprogramme. Zusätzliche monatliche Kosten entstehen durch die Umstellung nicht. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender werden kostenlos in HD-Qualität empfangen. Wer auch die privaten Programme in hochauflösender Qualität schauen oder noch mehr Programme schauen will, muss allerdings je nach Kabelvertrag zusätzlich zahlen.

Wo bekomme ich mehr Informationen?
Vodafone hat zugesichert, seine Kunden rechtzeitig vor dem Umstieg durch persönliche Anschreiben und Laufbänder im analogen Fernsehprogramm zu informieren. Mehr Infos dazu gibt es im Internet unter www.vodafone.de/digitalezukunft oder unter = 08 00/6 64 87 87 bei der Vodafone-Hotline, bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) unter www.blm.de und unter www.digitaleskabel.de im Internet.

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