Ausbau der Straßenbahnlinie 4 wird teurer als erwartet

19.10.2016, 06:00 Uhr
Ausbau der Straßenbahnlinie 4 wird teurer als erwartet

© Foto: Claus Felix/VAG

Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 bis zur Station Am Wegfeld ist ein Gemeinschaftsprojekt von VAG und Stadt Nürnberg. Auf rund 43,8 Millionen Euro werden die Gesamtkosten aktuell geschätzt, das sind elf Prozent mehr, als noch in 2013 ermittelt wurde. Damals war von 39,9 Millionen Euro die Rede. Geschuldet ist der Kostenanstieg nach Angaben von VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger der allgemeinen Preisentwicklung sowie der florierenden Baukonjunktur. Die VAG hatte die Arbeiten europaweit ausschreiben müssen, die Preise fielen schließlich höher aus als 2013 erwartet. "Dabei hatten wir eine Steigerung schon mit einberechnet", so Elisabeth Seitzinger. Leider seien die Fördermittel fix. "Sie erhöhen sich nicht, wenn die Kosten für ein Projekt steigen."

Der Anteil, den die Stadt an dem Projekt zu tragen hat, bezieht sich vor allem auf die Bauarbeiten an der Erlanger Straße. Diese wurde mitsamt der Geh- und Radwege auf 1,8 Kilometern ausgebaut – zwischen Kilianstraße und Hasenäckerweg. Von ursprünglich erwarteten 6,39 Millionen Euro ist die Belastung für die Stadt nun um 3,06 Millionen auf 9,45 Millionen Euro gestiegen. Das liege vor allem an drei Punkten, sagt Bürgermeister Christian Vogel, der als Chef des Servicebetriebs öffentlicher Raum (Sör) auch für Baumaßnahmen zuständig ist.

Etwa ein Drittel der Mehrkosten mache die Entscheidung aus, die Straßenbahnstrecke zu beschleunigen – der Bahn also quasi eine grüne Welle zu verschaffen. Ein weiteres Drittel der Mehrkosten hätten wechselnde Provisorien auf der Baustelle verursacht. "Wir mussten beispielsweise beim Rad- und Fußgängerverkehr und bei den Ampeln immer wieder nachjustieren, weil sich auch die Baustelle ständig verändert hat. Das ist der Posten, der uns am meisten schmerzt. Da hätten wir etwas mehr Puffer einrechnen müssen." Und schließlich hätten auch manche Bauherrnwünsche zu höheren Kosten geführt, etwa nach Bedachungen an der ein oder anderen Stelle.

Die zusätzliche Summe, die die Stadt für die Verlängerung der Linie 4 aufbringen muss, haben der Verkehrsausschuss und der Sör-Werkausschuss bereits abgesegnet, so Bürgermeister Vogel. Nun muss aber noch der Ältestenrat in seiner Sitzung am Mittwoch, 26. Oktober, zustimmen. Dabei handle es sich eher um eine Formalie, die aber nötig sei, so Vogel, damit die Stadt ihre Förderanträge stellen kann. „Da reicht der Beschluss eines Fach-Ausschusses nicht.“

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