Baustelle Hauptbahnhof: Lohnt sich der Aufwand?

6.10.2017, 05:58 Uhr
Ein Mosaik aus Baustellen und Absperrungen pflastert derzeit das Areal rund um den Nürnberger Hauptbahnhof. Jetzt ist ein Ende in Sicht.

© Michael Matejka Ein Mosaik aus Baustellen und Absperrungen pflastert derzeit das Areal rund um den Nürnberger Hauptbahnhof. Jetzt ist ein Ende in Sicht.

Die Baustellensituation vor dem Hauptbahnhof hat sich entspannt. Noch laufen Restarbeiten, laut Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) wird die Gesamtbaumaßnahme am 10. November 2017 beendet sein. Verglichen mit dem Eingriff in den zentralen Verkehrsknotenpunkt der Stadt, den Verengungen der Fahrbahnen, den Umleitungen und den Staus, ist die Erwartung groß. Doch muss man schon zweimal hingucken, um zu erkennen, was da entstanden ist und noch entsteht. Manch einer fragt sich auch, ob diese Maßnahmen nicht in kürzerer Zeit hätten über die Bühne gehen können.

Marco Daume, technischer Werkleiter bei Sör, verneint. "Das ist alles exakt abgestimmt. Nach außen hin ist der Aufwand vielleicht nicht klar ersichtlich. Aber wenn man genau hinschaut, dann sieht man, was verändert wurde." Da ist der Treppenabgang zur Königstorpassage, den es jetzt nicht mehr gibt. Gleich neben der Brücke, die über den Stadtgraben zum Handwerkerhof führt, verlegen Bauarbeiter noch letzte Gehwegplatten über dem alten Zugang. Gewonnen hat man damit Platz an der Oberfläche.

Außerdem war der Stadt und den Sicherheitsbehörden der Abgang ein Dorn im Auge: Hier hielt sich die Drogenszene auf. Im Zusammenhang damit ist dort auch "die Oberfläche neu gegliedert worden". Der Radweg ist rot markiert und breiter angelegt. Ein neuer, mit Ampeln signalisierter Fußweg führt jetzt vom Hauptportal des Hauptbahnhofs zum Handwerkerhof. "Im Handwerkerhof werden auf der Verbindung zum Klarissenplatz noch die groben Pflastersteine gegen barrierefreie, flache Steine ausgetauscht." Auf der Ostseite des Bahnhofsvorplatzes, gleich neben dem Grand-Hotel, ist ein neuer Radweg gebaut worden, mit dem eine Verbindung vom Allersberger Tunnel zum Königstor geschaffen wurde.

"Den Radweg gab’s bisher nicht. Wir haben das erreicht, weil wir der Straße eine Fahrspur weggenommen haben", sagt Daume. Im Kreuzungsbereich an der Gleißbühlstaße, die noch gesperrt ist, stellen Bauarbeiter derzeit die Oberfläche her. Hier ging es bei Spartenarbeiten in die Tiefe: Ein Abwasserkanal wurde erneuert, Leitungen für Strom und Gas verlegt.

Auch hier ist die Maßnahme fast abgeschlossen, Stichwort Barrierefreiheit: Auf der Mittelinsel, dem Drehkreuz für Busse und Straßenbahnen, werden drei Bahnsteige so angehoben, dass man für den Einstieg keine Stufe mehr überwinden muss. "Zwei Haltestellen und der Busstopp sind schon fertiggestellt", berichtet Daume. Außerdem wurde der Bahnsteig auf Höhe der Hauptpost (Linie 9) verbreitert. "Hier wurde eine abbiegende Fahrspur weggenommen."

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