Baustellen bringen Nürnberger U-Bahn aus dem Takt

30.7.2016, 06:00 Uhr
Baustellen bringen Nürnberger U-Bahn aus dem Takt

© Michael Matejka

Los geht es bereits am Montag, 1. August. Zwischen den U 1-Bahnhöfen Stadtgrenze und Jakobinenstraße tauscht die VAG drei je 900 Meter lange 20-kV-Stromkabel aus, über die die beiden U-Bahnhöfe ihren Strom beziehen. Nach rund 30 Jahren ist das Material am Ende seiner Lebensdauer angelangt und muss nun erneuert werden. Während der Bauzeit bezieht der U-Bahnhof Stadtgrenze seinen Strom für die Beleuchtung vom U-Bahnhof Muggenhof. Die Jakobinenstraße wird über das dortige Unterwerk, das die U-Bahnen und nachfolgenden U-Bahnhöfe mit Strom versorgt, abgedeckt. Die Arbeiten dauern bis Sonntag, 14. August, Betriebsschluss.

Für den Fahrbetrieb ergeben sich folgende Änderungen: Zwischen den U-Bahnhöfen Muggenhof und Jakobinenstraße können die U 1-Züge nur eingleisig am Baufeld vorbeifahren. Deswegen kommt ganztägig zwischen Nürnberg und Fürth nur alle 15 Minuten ein Zug. In Nürnberg verstärkt die Verkehrs-AG tagsüber auf dem Streckenabschnitt Gostenhof bis Eberhardshof, in Fürth wird das Angebot zwischen Hauptbahnhof und Hardhöhe aufgestockt, zusätzliche Züge sind unterwegs. So kommt auf diesen beiden Abschnitten etwa alle sieben Minuten eine U-Bahn.

Die Arbeiten entlang der U-Bahn-Linien 2 und 3, genauer zwischen den U-Bahnhöfen Plärrer und Rothenburger Straße, beginnen ebenfalls am Montag, 1. August. Nach vier Arbeitsblöcken sind die Maßnahmen mit dem letzten August-Tag abgeschlossen. Während dieser Zeit werden zwei in die Jahre gekommene Weichen ausgetauscht und die Betonlängsbalken überprüft, auf denen die Schienen liegen.

Zug alle zwölf Minuten

Auf den Fahrbetrieb beider Linien wirken sich die Arbeiten an den betroffenen Tagen jeweils ab 21 Uhr aus. Die U-Bahn-Züge müssen eingleisig am Baustellenbereich vorbeifahren. Das hat einerseits zur Folge, dass nur noch alle zwölf Minuten eine U-Bahn kommt, zudem muss die U 3 geteilt werden. Sie verkehrt dann nur noch auf dem Abschnitt Friedrich-Ebert-Platz und Hauptbahnhof sowie zwischen Rothenburger Straße und Gustav-Adolf-Straße. Zwischen Rothenburger Straße und Hauptbahnhof können Fahrgäste in die U 2 umsteigen.

An den U 1-Bahnhöfen Gostenhof, Bärenschanze und Maximilianstraße saniert die VAG ebenfalls die Betonbalken, auf denen die Schienen liegen. Durch die kontinuierliche Belastung ist der Beton altersbedingt teilweise schadhaft geworden. An manchen Stellen ist er abgeplatzt. Die Befestigungen für die Schienen müssen auch erneuert werden.

Anders als an den U 1-Bahnhöfen Hasenbuck und Lorenzkirche – hier wurden die Betonlängsbalken bereits 2013 und 2014 saniert –, wendet die Verkehrs-AG erstmals ein neues Arbeitsverfahren an. Es sieht vor, die Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb durchzuführen. Für die Fahrgäste ist dieses neue Verfahren eine enorme Verbesserung, da sie so die Bahnhöfe auch während der Bauzeit tagsüber weiterhin uneingeschränkt nutzen können. Die einzige Auswirkung auf den Betrieb: Die Züge verkehren täglich ab 21 Uhr bis Betriebsschluss im Zwölf-Minuten-Takt, da an einem Gleis gearbeitet wird und so nur ein Gleis zur Verfügung steht.

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