Beete für alle: Initiative fordert Gemüseanbau in Nürnberg

13.7.2018, 06:00 Uhr
Frische Ernte mitten aus der Stadt? An anderen Orten ist das bereits Alltag.

© dpa Frische Ernte mitten aus der Stadt? An anderen Orten ist das bereits Alltag.

Stadt Andernach am Rhein pflanzt bereits seit Jahren Tomaten, Bohnen und Co. in Parks und auf öffentlichen Grünflächen an. Jeder, der mag, kann zugreifen. 2010 begann die Kommune damit, Nutzpflanzen für die Allgemeinheit anzubauen. Ob Kohl, Kürbis oder, wie in diesem Jahr, Salat: Jedes Jahr steht ein anderes Gewächs im Mittelpunkt, der Schwerpunkt liegt zudem auf regionalen und seltenen Sorten.

Insgesamt einen Hektar groß ist die Fläche, auf der in diesem Jahr zum Beispiel auch Mangold und Kräuter wachsen. Neben einem ökologischen hat das Projekt auch einen sozialen Aspekt: Gepflegt werden die öffentlichen Gärten von einer gemeinnützigen GmbH, die Langzeitarbeitslosen neue Perspektiven vermitteln will. Projektleiter Lutz Kosack schätzt, dass die Stadt pro Jahr rund 60.000 Euro investiert, doch falle das eigentlich nicht ins Gewicht.

Bundesweite Nachahmer

"Wir hätten uns um die Flächen ja ohnehin kümmern müssen." Damit nicht zu früh geerntet wird, weisen auf einigen Beeten rote und grüne Ampeln auf den richtigen Zeitpunkt hin. "Doch das brauchen wir gar nicht mehr oft, weil die Leute sich auskennen", so der Experte.

Das Konzept findet derzeit bundesweit Nachahmer und könnte auch in Nürnberg auf fruchtbaren Boden fallen: Mitglieder des Ernährungsrates und ein Vertreter der Kommune haben sich bereits in Andernach über das Projekt informiert und sind von der Idee angetan. Erste Gespräche mit dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum gab es bereits. Wenn ein detailliertes Konzept vorliegt, könnte es schon im kommenden Jahr erste Versuche auf öffentlichen Flächen geben.

Auch beim "Bio erleben"-Fest auf dem Hauptmarkt, das heute beginnt, wollen die Initiatoren für die Idee werben. Es ist das erste Projekt des neuen Ernährungsrates. Das Gremium gründet sich gerade, es will das Thema Ernährung in der Stadtgesellschaft breit diskutieren.

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