Bewährung hilft oft eher als Haft

9.8.2015, 19:49 Uhr

Zwischen 35 und 40 Prozent Rückfallquote. Oft steht diese Statistik im Raum. Wer mit Straftätern zu tun hat, Hintergründe und Lebensläufe kennt, der formuliert es gern anders: Mehr als 60 Prozent bleiben straffrei — widriger Umstände zum Trotz.

„Einmal kriminell, immer kriminell“, ist aber nicht das einzige Vorurteil in Sachen Strafvollzug. Genauso heißt es häufig: „Die gehören weggesperrt.“ Tatsächlich schreckt die Gefängniserfahrung. Aber laut Untersuchungen des Bundesjustizministeriums haben Personen, die zu „freiheitsentziehenden Strafen“ verurteilt wurden, höhere Rückfallquoten als die, die nach Erwachsenenrecht Bewährungsstrafen erhalten.

Auch dass besonders harte Strafen abschreckend wirken, bezweifeln Experten. Zum Beispiel weisen Länder, in denen es die Todesstrafe gibt, trotzdem hohe Kriminalitätsraten auf.

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