Bierfest im Burggraben: Nürnberg feiert den Gerstensaft

27.5.2016, 18:12 Uhr
Bierfest im Burggraben: Nürnberg feiert den Gerstensaft

© Roland Fengler

Das Bierfest im Burggraben steht heuer im Zeichen eines bayerischen Jubiläums. Im 500. Jahr des Reinheitsgebots wird passend dazu ein "Minne-Seidla Urstoff" ausgeschenkt. Eingebraut wurde es unter Mitwirkung von der bayerischen Bierkönigin und Hobbybrauerin Marlene Speck und Biersommelier Markus Raupach von der Deutschen Bierakademie aus Bamberg bei der Schlossbrauerei Ellingen. Das "Minne-Seidla" soll in etwa dem fränkischen Bier aus der Zeit um 1516 entsprechen, als in Bayern das Reinheitsgebot erlassen wurde.

Dank acht verschiedener Getreidesorten, historischer Hefe und urfränkischer Hopfensorten können sich die Besucher des Bierfestes auf einen ganz besonderen Genuss freuen.

38 Brauereien aus der Region

Das Bierfest wird seit drei Jahren von der Firma "Gastro-Konzept mit Plan" veranstaltet. Thomas Landherr und Gerhard Pickel konnten 38, meist kleinere fränkische Brauereien gewinnen. Dazu eine Schaubrauerei, die in einem historischen Wagen untergebracht ist, und die "Raven" aus dem tschechischen Pilsen als Gastbrauerei. "Das ist ein Fest für die ganze Familie", sagt Thomas Landherr. Das Angebot sei sehr vielseitig: 20 Essenstände, über 120 Biersorten, fünf Bühnen für die Musik, sowie Hüpfburg, Streichelzoo und Schminken für die Kinder. Selbst für Weintrinker sei gesorgt. Der Richtpreis für einen halben Liter Bier liege bei 3,50 Euro.

Ein Video zum Thema wird präsentiert von FrankenFernsehen.tv

Die Veranstaltung hat am Mittwoch um 17 Uhr mit einem Festumzug begonnen, an dem neben den Pferdegespannen verschiedener Brauereien auch ein historischer Traktor und "Mönche mit Leiterwagen" beteiligt waren. Der Festzug startete am Sebalder Platz und führte über den Weinmarkt und die Weißgerbergasse zum Burggraben.

Am Samstag geht es auf dem fränkischen Bierfest besonders fränkisch zu: Gemüsebauern aus dem Knoblauchsland präsentieren ihre Erzeugnisse, und Kirchweihgruppen aus der Region lassen alte Traditionen, wie den Betzentanz aufleben.

Beim Bierfest stehe das Ausprobieren und der Genuss im Vordergrund, nicht der schnelle Alkoholkonsum, betont Landherr. Probleme mit Betrunkenen gebe es kaum. Die Atmosphäre sei völlig anders als in einem Bierzelt. "Das fränkische Bierfest ist der längste Biergarten der Welt", ergänzt Pickel.

Von Biersommelier Markus Raupach und Bastian Böttner sind im Verlag Nürnberger Presse verschiedene Bücher rund um Bier und fränkische Genusskultur erschienen.

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