Bilanz: VAG schreibt 70 Millionen Euro Defizit

13.5.2015, 13:59 Uhr
Das Defizit der VAG erhöhte sich im letzten Jahr auf 70 Millionen Euro.

© Hauke Höpcke Das Defizit der VAG erhöhte sich im letzten Jahr auf 70 Millionen Euro.

Auf 70 Millionen Euro erhöhte sich im vergangenen Jahr das Defizit der Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) – 3,2 Millionen Euro mehr als 2013. Dabei waren die im Jahresdurchschnitt 1712 Mitarbeiter und 36 Auszubildenden überaus fleißig: In den U- und Straßenbahnen und den Bussen beförderten sie 156 Millionen Fahrgäste. Nach den Berechnungen der VAG bedeutet das: Mehr als jeder fünfte Nürnberger war auch im vergangenen Jahr mit den Bussen und Bahnen der Nürnberger VAG unterwegs – die Nachfrage und Nutzung ist stabil.

Der Ticketverkauf spülte 149 Millionen Euro in die Kassen des Unternehmens – immerhin 3,8 Prozent mehr. Die Steigerung ist im wesentlichen das Ergebnis der Fahrpreiserhöhungen. Allerdings reichten die Einnahmen auch 2014 bei weitem nicht aus, um alle Aufwendungen zu decken: So stiegen die Personalaufwendungen um fast 15 Prozent auf 97,6 Millionen Euro. Und die Mini-Zinsen am Kapitalmarkt zwangen zu hohen Rückstellungen für Pensionszahlungen. Dazu kommen hohe Investitionen, zum Beispiel für die neue Straßenbahnstrecke von Thon nach Buch oder die Anschaffung von 15 Bussen mit Erdgasantrieb.

"Sind zufrieden"

„Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sind wir mit dem Jahresergebnis zufrieden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Josef Hasler bei der Vorlage der Bilanz für das „herausfordernde Geschäftsjahr. Wie üblich, fängt die Muttergesellschaft Städtische Werke Nürnberg GmbH das Defizit auf. Nachdrücklich verlangte der Vorstand eine stärkere öffentliche Förderung der Infrastruktur für den Nahverkehr. Allein der Bedarf für dringende Sanierungsmaßnahmen addiert sich in ganz Deutschland auf 4,5 Milliarden Euro – und der Reparaturstau wird immer länger. „Und bereits heute können für Projekte, die über 2019 hinausgehen, keine Förderungen beansprucht werden; das stellt die Verkehrsbetriebe vor erhebliche Probleme.“

Nicht ohne Stolz verweist die VAG auf ihr Umweltaktivitäten: Die Straßen- und U-Bahnen werden weiterhin ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Bei Schienenfahrzeugen nutzt die VAG Bremsenergie und kann so bis zu 30 Prozent der eingesetzten Energie zurückgewinnen. Eine Untersuchung der unabhängigen, gemeinnützigen Forschungsinstitution STUVA bestätigte die Vorreiterrolle der VAG beim Umwelt- und Klimaschutz.

Erneuert und vereinfacht hat die VAG im vergangenen Jahr ihr Serviceversprechen. Bei Verspätungen von mehr als 15 Minuten erstattet die VAG grundsätzlich den Wert eines Einzeltickets der Preisstufe A. Verpassen Fahrgäste in Folge einer Verspätung ihren Anschluss, übernimmt die VAG in den späten Abendstunden ab 20 Uhr sowie am Wochenende die Taxikosten bis zu 25 Euro.

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