"Bio erleben"-Markt: Information und Genuss im Juli

20.6.2018, 16:27 Uhr

© Wolfgang Heilig-Achneck

Die Mischung macht‘s und gilt als - zumindest in Nürnberg - einzigartig: Die rund 100 Anbieter und Aussteller decken ein breites Spektrum von Lebensmitteln, Öko-Kosmetik und Heilmitteln sowie Textilien ab - durchwegs in Bio-Qualität. "Sie setzen damit in punkto Ökologie, Nachhaltigkeit und Qualität den höchsten Standard bei Veranstaltungen in Nürnberg", lobt Umweltreferent Peter Pluschke.

Der Markt solle in diesem Jahr gezielt das Augenmerk auf die ökologische Erzeugung von Lebensmitteln legen. Denn der Verzicht auf Pestizide und der Einsatz natürlicher Düngemittel verringere die Umweltbelastung erheblich. In Nürnberg hatte ursprünglich vor allem die Feststellung hoher Nitratwerte im Grundwasser des Knoblauchslands der Bio-Bewegung einen entscheidenden Schub gegeben. "Leider vollzieht sich der Abbau nur sehr langfristig", so Pluschke.

Belastungen reduzieren

Ebenso wichtig sei allerdings, auch die Belastungen in der Weiterverarbeitung und im Verbrauch zu reduzieren. Das A und O: möglichst wieder verwendbare oder verwertbare Verpackungen. "Deshalb wollen wir den Markt auch nutzen, auf die To-Go-Becher-Problematik aufmerksam zu machen."

Was "Bio" in der Praxis bedeutet, zeigt beispielsweise der Imbissanbieter Abdulateef AL Sholi. Seit neun Monaten bietet der gelernte Koch, der als Flüchtling nach Deutschland kam und anerkannt ist, von Montag bis Samstag syrische Gerichte in Bio-Qualität an - als derzeit einziger auf dem Wochenmarkt und selbstverständlich auch bei "Bio erleben". Seine ökologische Geflügelzucht wird Peter Schubert aus Unterrüsselbach bei Igensdorf vorstellen.

Hähne werden nicht geschreddert

Als Demeter-Betrieb hat er sich besonders hohen Anforderungen auch für das Tierwohl unterworfen. Vor allem werden Junghähne nicht mehr aussortiert (oder gar "geschreddert" wie in der industriellen Massenzucht), sondern neben den Hennen ebenfalls aufgezogen - und am Ende in schmackhaften Fertiggerichten vermarktet. "Deren Fleisch schmeckt so, wie Geflügel früher immer geschmeckt hat. Aber die heutigen Verbraucher sind darauf nicht mehr eingestellt. Deshalb bleibt nur eine Verarbeitung zum Beispiel zu Fricassee oder zu Burgern", erläutert Schubert.

Den Genussgarten in der Marktmitte gestaltet wieder der Verein "Grünclusiv". Neu ist eine Ausstellung von Pegnitzfischen, gestaltet vom Fischereiverband Oberfranken. Einen besonderen Akzent setzen vier Poetry Slammer, davon zwei aus der Region, die auch tatsächlich in einem Mini-Wettbewerb gegeneinander antreten.

Neben anspruchsvoller, origineller Musik von insgesamt neun Bands, sieben tänzerischen Modenschauen und Artistik werden sich die Wortkünstler, moderiert von Lara Ermer vom Verein Kulturschock, gezielt mit dem Bio-Trend auseinandersetzen. Zum Rahmenprogramm gehören schließlich auch Führungen, Kochshows und Verkostungen sowie ein Kinderprogramm.

Am Freitag, 13. Juli, ist der Markt von 13 bis 22 Uhr geöffnet, am 14. Juli von 10 bis 22 Uhr sowie am Sonntag, 15. Juli, von 10 bis 16.30 Uhr.

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