Blaue Nacht: "Fackel der Freiheit" kommt auf den Hauptmarkt

4.12.2014, 09:51 Uhr
Blaue Nacht:

© Foto: Uwe Niklas

Auf dem Hauptmarkt, einem der Blaue-Nacht-Schauplätze schlechthin, wird eine „Fackel der Freiheit“ installiert. Das Projekt wird vom Nürnberger Kulturförderpreisträger Frieder Weiss und von Johannes Brendel umgesetzt. Weiss ist in der ganzen Welt mit Licht- und Soundinstallationen, z. B. für Kylie Minogue, unterwegs. Und Brendel ist vielen u. a. mit dem digitalen Künstlerkollektiv Elektropaste bekannt. „Die Vorüberlegungen dazu waren intensiv, das Projekt ist im Werden“, so Christel Paßmann vom Kulturreferat.

Die Blaue Nacht fällt nach ihren Worten eben nicht an einem Tag Anfang Mai direkt vom Himmel in die Nürnberger Altstadt. „Wir wissen es besser, denn gleich nach der Blauen Nacht beginnt die Suche nach neuen Ideen und Projekten, Künstlern und Künstlerinnen, und natürlich und ganz wichtig nach einem Thema“, sagte Christel Paßmann.

Der Blaue-Nacht-Kunstwettbewerb ist seit 2005 wichtiger Bestandteil der Langen Nacht der Kunst und Kultur. Laut Andreas Radlmaier vom Kulturreferat stößt dieser Wettbewerb erneut auf großes Interesse. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Dezember 2014. Die Jury wird Mitte Januar zwölf Projekte auswählen, die am 2. Mai 2015 an ungewöhnlichen Orten überraschen werden.

Im Hinblick auf das kommende Blaue-Nacht-Motto betonte Kulturreferentin Lehner, dass Freiheit natürlich auch immer wieder künstlerische Freiheit bedeute, „und um qualitative Kunst geht es uns und den Protagonisten der Blauen Nacht Jahr um Jahr“. Lehner: „Bei allem Flanieren, aller guten Laune und dem oft nachgesagten italienischen Flair legen wir bei der Blauen Nacht größten Wert darauf, dass die Inhalte auch irritieren und künstlerische Positionen zeigen.“ Lehner zufolge ist das eine Chance vor allem für junge Künstler, die dann auch finanzielle Unterstützung erhielten.

Für einen weiteren Publikumsmagneten der Veranstaltung, die Projektion an die Mauern der Kaiserburg, wird 2015 der Erlanger Künstler Roger Libesch verantwortlich sein. Die Projektion trägt den Titel „Blue Bayou“. Libesch deutete am vergangenen Montag bereits einige Inhalte seines Projekts an: „Wir haben in unserer Gesellschaft eine nicht sichtbare Unfreiheit, und ich gehe auf den gläsernen Menschen ein, der durch Medien, Internet, Handys und Fernsehen kontrolliert wird, und das wird aus der Position einer Beobachtungsdrohne mit dem Namen Blue Bayou kommentiert – sie will sich aber davon distanzieren und geht in die Emigration.“ Roger Libesch wurde in Australien geboren und studierte, nach einer Schlosserlehre, Malerei bei Prof. Werner Knaupp (Akademie der Bildenden Künste Nürnberg), dessen Meisterschüler er schließlich auch wurde. Für das „Nürnberger Zimmer“ in der Partnerstadt Antalya erstellte er das Konzept. Er erhielt auch den Kulturförderpreis der Kulturstiftung Erlangen.

Noch bis zum 12. Dezember ist im Innenhof des Krafft’schen Hauses in der Theresienstraße 7 eine kleine Ausstellung „Waldplastik!“ zu sehen. Diese wurde als studentische Projektarbeit am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum für die Blaue Nacht 2014 realisiert. Unter dem Motto „Als der Markt einen Waldspaziergang machte“ deuteten die Studierenden im Mai den Obst- und Gemüsemarkt am Hauptmarkt mit einer illuminierten Rauminstallation zu einem Wald um. Die Ausstellung zeigt nun Bilder vom fünftägigen Aufbau und der Installation während der Blauen Nacht.

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