Blumenschmuckwettbewerb 1965 bietet Anhängern viele Vorschläge

27.5.2015, 20:34 Uhr
So reizvoll kann, in einer Topfschale gefaßt, eine halbhängende Fuchsiensorte, zusammen mit Geranien und Kapuzinerkresse aussehen. Sie setzt gerade Dieter Graf ein.

© Gerardi So reizvoll kann, in einer Topfschale gefaßt, eine halbhängende Fuchsiensorte, zusammen mit Geranien und Kapuzinerkresse aussehen. Sie setzt gerade Dieter Graf ein.

Rosen, Tulpen – nur keine Nelken, nämlich Gebirgshängenelken, empfehlen die Gärtner allen Blumenfreunden für ihre Balkonkästen, denn: der Blumenschmuckwettbewerb 1965 hat begonnen. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich noch bis 1. Juli im Städtischen Gartenbauamt, Frauentorgraben 5, im Bahnhofskiosk des Verkehrsvereins, in Blumengeschäften oder in seiner „Stamm-Gärtnerei“ eine Anmeldekarte verschaffen.

Die Könner, Züchter und alten Liebhaber des blühenden Balkonschmucks wissen, worauf es ankommt, damit ihr kleines Freizeit-Idyll prächtig anzusehen ist; die gutwilligen Neulinge jedoch tappen im dunkeln. Was sollen sie pflanzen? Die Stadtgärtnerei in der Großreuther Straße gab gestern einige Hinweise und praktische Beispiele, die wir registriert haben.

Die alte, treue Geranie, von rosa über scharlachrot bis violett, stand dabei als allzeit langlebigste Staude „Pate“. Auf einem Balkon, der Sonne ausgesetzt, ist sie als stehende und als hängende Pflanze am besten geeignet, gefolgt von den – übrigens preiswerten – Petunien, die allerdings Halbschatten, viel Wasser und Dünger lieben.

Der Gärtner pflanzt meterweise Geranien in die Kästen, die städtische Gebäude schmücken werden.

Der Gärtner pflanzt meterweise Geranien in die Kästen, die städtische Gebäude schmücken werden. © Gerardi

Wer sie pflanzt, kann Kaskaden von einem Meter Länge erreichen, eine blühende Traube in leuchtenden Farben. Eng beieinander, sehen sie reizvoll aus, genauso wie die Fuchsien. Bei der Knollenbegonie wirkt die Einzelblüte aparter, wenn sie Platz hat, um sich zu entfalten.

„Perfektionismus ist nicht anzuraten!“, sagte Architekt Heinz Buff. „Jeder Mensch, der Verbindung zu Pflanzen sucht, wird individuell wählen und Sorgfalt aufwenden – dann ist jede Blume auch dankbar!“ Durch gute Beispiele angeregt, sucht und findet jeder, was er braucht: die Pantoffelblume beispielsweise, „gemixt“ mit Salvien und Tagetes, das „fleißige Lieschen“, üppig in der Blüte, mit den Sonnenröschen und dem „Männertreu“.

Mit der neuen Sprüh-Dusche werden die künftigen Balkonpflanzen in der Stadtgärtnerei frisch gehalten. Sie sollen üppig blühen.

Mit der neuen Sprüh-Dusche werden die künftigen Balkonpflanzen in der Stadtgärtnerei frisch gehalten. Sie sollen üppig blühen. © Gerardi

Eine verschwenderische Fülle steht zur Wahl. Nicht nur jeder Balkonbesitzer, sondern auch der Passant am Straßenrand freut sich, wenn er die steinernen Fassaden bunt belebt sieht; eine Großstadt wirkt nicht tot, wenn sie Blumen darbietet. Dieses Ziel erstrebt auch die Stadtgärtnerei, in deren weitem Anbaufeld, wie Amtmann Andreas Rauscher gestern vermerkte, jetzt Stauden für 1700 Kästen an städtischen Gebäuden bepflanzt werden – mit 6000 Geranien, 4000 Petunien, 1800 Fuchsien und mehreren tausend anderen Sorten.

1800 Meter lang ist die Kästen-Reihe, und versorgt müssen auch die quadratischen Tröge werden, die vom Nordostbahnhof bis Mühlhof-Reichelsdorf zu sehen sind. Viele Hinweise gab noch die Veranstaltergruppe des Blumenschmuckwettbewerbs: Holzkästen, auch wenn sie alle zwei Jahre ausgewechselt werden müssen, sind immer noch die besten, dabei sollten sie mit Imprägnierungsmitteln gestrichen werden, die für die Pflanzen nicht schädlich sind – und Düngerlösungen sind erst dann über die (öfter zu erneuernde) Erde zu verteilen, wenn zuvor „klar gegossen“ worden ist.

Die lichte Breite des Kastens sollte schließlich eher 20 als 15 Zentimeter sein. Ob „Leberbalsam“ oder fast violette Geranien: die Blumen auf dem Balkon oder auf der Terrasse sind gute Freunde, bunt und wenig kompliziert.

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