BN klagt an: Autobahn zerstört Nürnberger Reichswald

13.7.2017, 16:19 Uhr
BN klagt an: Autobahn zerstört Nürnberger Reichswald

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"Zuletzt hatten wir großflächige Rodungen an der Autobahn A6 zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost. Und weitere sind geplant", kritisiert der BN-Regionalreferent Tom Konopka.

Freilich hat der BN auch die Politik im Visier, speziell Bundesverkehrsminister Alexander Dobrinth (CSU) und den Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Burkert, der dem Verkehrsausschuss des Bundestags vorsitzt. "Sie haben mit der großen Koalition aus Union und SPD den Bundesverkehrswegeplan mit all den Reichswaldeingriffen durchgewunken", so Konopka. "Diese Politik auf Kosten der Bürger und des Reichswalds muss sich endlich ändern."

Im Nürnberger Stadtgebiet drohten im Bannwald und im Vogelschutzgebiet der sechsspurige Ausbau der A73 im Bereich Gartenstadt und der "gigantische" Ausbau der Anschlussstelle Fischbach an der A9, fügt Otto Heimbucher hinzu, der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Nürnberg Stadt. "Auch das Thema Nordspange zum Flughafen ist noch nicht vom Tisch." Der BN kämpfe um jeden Quadratmeter Wald, auch im Nürnberger Land. Beim Autobahnausbau, betont Heimbucher, könne durchaus flächensparender vorgegangen werden.

Der Ausweg sei letztlich nur eine Verkehrswende, sagt Konopka. "Die Autobahn wird ausgebaut, die Bahn nicht. Die Strecke von Marktredwitz nach Cheb zum Beispiel ist noch immer nicht elektrifiziert. Es wird zu wenig in den Eisenbahnverkehr investiert." 

Am Wochenende 15. und 16. Juli findet am Schmausenbuck in Nürnberg wieder das Reichswaldfest statt. Programm unter www.bund-naturschutz.de

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