Boulderhalle im Nürbanum ist eröffnet

13.4.2013, 21:33 Uhr
Schon längst sollte die Boulderhalle im Nürbanum in Betrieb sein, doch es gab Probleme mit dem Brandschutz. Am Samstag geht es endlich los.

© Michael Müller Schon längst sollte die Boulderhalle im Nürbanum in Betrieb sein, doch es gab Probleme mit dem Brandschutz. Am Samstag geht es endlich los.

Die Bauordnungsbehörde genehmigte im Januar den Umbau der ehemaligen Fabrikhalle „E4“ auf dem Nürbanum-Gelände an der Allersberger Straße. Allerdings war die Erteilung der Genehmigung an eine Auflage geknüpft, so ein Behördensprecher: Erst wenn eine Brandschutzbescheinigung vorliegt, darf der Betrieb aufgenommen werden.

Diese Bescheinigung sollte Stefan Ottma und Dirk Uhlig noch einige Nerven kosten. Aber zunächst begannen die begeisterten Bouldersportler zuversichtlich mit dem Ausbau der etwa 1100 Quadratmeter großen Halle. Graue Weichbodenmatten wurden verlegt, künstliche Wände aus Holzplatten eingezogen und über 3500 bunte Kunststoffgriffe angeschraubt. Im Foyer entstand ein Bistrobereich um eine hölzerne Theke, in einem Zwischengeschoss ein Café und Aufenthaltsraum mit Glasfront in die Kletterhalle.

Am 16. März wollten die beiden Thüringer eröffnen. Ein privater Prüfsachverständiger aus München, der alternativ zu den staatlichen Brandschutzprüfern beauftragt werden kann, machte den beiden aber einen Strich durch die Rechnung: Er monierte Mängel.



Das Planungsbüro, das mit dem Brandschutzkonzept beauftragt worden war, arbeitete nachlässig, kritisiert Stefan Ottma: „Einige Maßnahmen wurden nicht berücksichtigt, die Notwendigkeit diverser Brandschutzmaßnahmen wurden heruntergespielt oder nicht an uns weitergeleitet.“ Konkret ging es im „E4“ um eine Wärmeabzugsfläche. „Diese soll dafür sorgen, dass bei einem Brand die heiße Luft abziehen kann“, erklärt der Hallenbetreiber.  „Der Informationsfluss zwischen dem Planer und uns war sehr einseitig und es war sehr nerven- und zeitraubend, an Informationen oder einfache Aussagen zu gelangen. Seit dem Baubeginn versuchten wir, an die Dringlichkeit der Umsetzung zu erinnern, wurden aber leider sehr oft vertröstet“, berichtet der 37-Jährige.

So schnell wie möglich ließen die Betreiber ein Lichtband aus Glas gegen eines aus Kunststoff austauschen. Aber auch das reichte zunächst nicht für eine Freigabe: Die Prüfer hatten auch in den Nachbarhallen, in denen sich andere Firmen eingemietet haben, Mängel beim Brandschutz festgestellt. Hier fehlten Fluchtwege und Brandmelder. „Bevor auch hier die Mängel nicht beseitigt sind, dürft ihr nicht aufmachen“, hieß es von den Brandschützern.

Die Nachbesserungen kosteten Zeit und Nerven: „Die Firmen sind ausgebucht“, weiß Stefan Ottma. Er sieht aber auch Kommunikationsschwierigkeiten: „Bis man mit dem einen oder anderen der Verantwortlichen telefoniert hatte, und diese sich dann wiederum untereinander ausgetauscht haben, war schon wieder eine weitere Woche vergangen.“ Insgesamt fühlte er sich während dieser ganzen Odyssee von den Behörden und Verbänden hängengelassen. „Es ist schon sehr schade, dass man als junges Unternehmen so wenig Unterstützung bekommt.“

Vier Wochen waren Ottma und Uhlig letztendlich im Verzug, bis am Dienstag der erlösende Anruf von der Bauordnungsbehörde kam. Der Brandschutzprüfer hatte dort endlich grünes Licht gegeben. „Um finanzielle Unterstützung zu bekommen und den Sinn unserer Investition zu begründen, haben wir mehrere Monate an einem Investitionsplan getüftelt. Dass uns durch diverse bürokratische Hürden Wochen geraubt würden, bis wir die Halle endlich aufsperren konnten, hatten wir aber nicht eingeplant“, so Stefan Ottma.

Im Herbst wollen die beiden Gründer nichtsdestotrotz einen zweiten Bauabschnitt in der angrenzenden Halle in Angriff nehmen. Damit vergrößert sich der Boulderbereich um weitere 400 Quadratmeter. „Wir haben schon eine Baugenehmigung“, sagt Stefan Ottma. Dass es wieder Probleme mit dem Brandschutz gibt, glaubt er nicht.

Die Boulderhalle „E4“ hat von Montag bis Donnerstag von 11 bis 23 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 23 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter gibt es hier.

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