Braunes Leitungswasser in der Nordstadt: Problem behoben

27.9.2014, 18:20 Uhr
Ekel-Alarm am Wasserhahn: In der Nordstadt sprudelt es braun-gelb aus der Leitung.

© dpa Ekel-Alarm am Wasserhahn: In der Nordstadt sprudelt es braun-gelb aus der Leitung.

Ob es gefährlich für die Gesundheit war, das getrübte Wasser zu trinken, ist noch unklar. Die stellvertretende Pressesprecherin der N-Ergie, Heidi Willer, erklärte hierzu: "Wahrscheinlich wird niemand Wasser trinken, das braun aus der Leitung kommt. Das ist schließlich nichts Appetitliches".

Ein Sprecher der Störungsstelle hatte am Vormittag noch eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, was die nähere Ursache der Verfärbung war. Auch am frühen Samstagnachmittag wusste die Gesellschaft noch nicht hundertprozentig, weshalb sich das Wasser braun verfärbt hat. Laut Willer habe N-Ergie die Verunreinigung erst durch Kundenanfragen bemerkt.

Nur Vermutungen

Das Unternehmen vermutet, dass beim Neuanschluss einer Wasserleitung am Freitag die Rohre nicht lange genug durchgespült worden seien. So soll Sand in die Leitungen gelangt sein und das Wasser im Raum Bucher Straße, Kirchenweg und Rollnerstraße verfärbt haben. Ab 10 Uhr spülten Mitarbeiter der Sprecherin zufolge die Leitungen durch, um das Problem zu beheben.

Die Gesellschaft hat Proben der braunen Brühe genommen, die nun im Labor untersucht werden. Bis Montagvormittag soll laut Willer ein Befund vorliegen, welche Partikel im Wasser enthalten und inwiefern diese gesundheitsschädlich sind. Bis dahin bittet das Unternehmen "die betroffenen Kunden darum, das verfärbte Wasser ablaufen zu lassen und erst dann zu trinken, wenn es wieder klar ist".

Widersprüchliche Aussagen

Gegenüber einer Anwohnerin hatten sich Mitarbeiter am Morgen auf Nachfrage noch anders geäußert: Sie solle möglichst nicht duschen, das Wasser nicht zu lange laufen lassen und die Waschmaschine nicht nutzen. Die Stoffe im Wasser könnten demnach die Siebe beschädigen. N-Ergie versicherte der Frau aber, das Wasser sei nicht gesundheitsbedenklich und ein Schlampropfen eine mögliche Ursache der Verunreinigung.

Warum die N-Ergie weder die Bürger der Nordstadt noch die Presse am Vormittag eigenständig über die Verunreinigung, mögliche Gesundheitsgefährdungen und den richtigen Umgang mit dem verfärbten Wasser informiert hat, begründet Sprecherin Willer so: "Was hätten wir denn tun sollen? Wir können ja nicht bei jedem klingeln". Die Internetseite der Gesellschaft war am Samstag wegen Wartungsarbeiten im Serversystem bis etwa 13 Uhr nicht zu erreichen. Bei Fragen können sich Anwohner unter der Telefonnummer 0911 802 3600 an die Störungsstelle wenden.

Penetranter Chlorgeruch und Verfärbungen sind jedoch nicht die einzigen Probleme, mit denen der Konzern derzeit zu kämpfen hat: Fachleute haben jüngst pharmazeutische Reste im Nürnberger und Fürther Trinkwasser gefunden.

Der Artikel wurde am 27. September um 18.20 Uhr aktualisiert.

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