Chansonette soll neue Mitglieder anlocken

27.10.2015, 07:59 Uhr
Chansonette soll neue Mitglieder anlocken

© Archivfoto: Michael Müller

Die Sängerin mit der rauchigen und facettenreichen Vier-Oktaven-Stimme, die auch für ihr Schauspieltalent gerühmt wird, präsentiert in Langwasser ihr rund zweistündiges Programm „Berlin-Paris-New York“ — eine Hommage an das aufregende Leben in den drei Metropolen der 1920er Jahre. Die Chansonnette singt auf Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch frivole Lieder von sündiger Leidenschaft, Liebe und Liebelei, Charleston-Fieber und Blues.

Mit der besonderen Veranstaltung will der Bürgerverein Langwasser neue Mitglieder werben. „Uns sterben die Mitglieder weg, wir müssen dringend was tun“, sagt Vereinsvize Gerhard Berr, der den Chansonabend schon seit Monaten organisiert. Aktuell sind beim Bürgerverein Langwasser noch gut 3000 Stadtteilbewohner dabei, zu den besten Zeiten waren es laut Berr über 4000 Mitglieder.

„Vor allem die Zuzügler sehen offenbar keinen Sinn darin, zum Bürgerverein zu gehen. Wir müssen diese Leute davon überzeugen, dass wir wertvolle Arbeit leisten und ihre Interessen vertreten“, so Berr. Man arbeite daran, „den Verein in Ordnung zu bringen“. Die Satzung sei 40 Jahre alt, die Beiträge würden teilweise noch bar eingezahlt. Dies soll sich ändern.

Bei der Anmoderation für Camaras Konzert wird es deshalb einen kurzen Werbeblock für den Bürgerverein geben. Alle Siedlungsvertreter werden im Saal vor Ort sein und in die Arbeit eingebunden. Es wird eine CD produziert und anschließend verkauft.

Karten für das Konzert von Christina Camara gibt es ab sofort im Vorverkauf für 18 bis 24 Euro im Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Straße 50, Tel. (09 11) 9 98 03-0 oder auch bei Nika Dill unter Tel. (01 57) 31 81 71 77. An der Abendkasse (ab 18.30 Uhr) sind 20 bis 26 Euro fällig. Bürgervereinsmitglieder erhalten drei Euro Rabatt. „Das heißt, dass neue Mitglieder den ersten Jahresbeitrag praktisch geschenkt bekommen“, preist Gerhard Berr die Aktion an. Geplant ist, dass Christina Camara auch am Samstag, 31. Oktober, beim Gesellschaftsball des Bürgervereins Langwasser in Hotel Arvena Park auftritt.

Prozess über Jahre

Einen generellen Mitgliederschwund kann Elisabeth Most, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Nürnberger Bürger- und Vorstadtvereine (AGBV) und des Bürgervereins Altstadt, bei den 35 Mitgliedsvereinen nicht ausmachen. „Wir fragen die Zahlen zweimal im Jahr ab, da gibt es keinen Trend nach unten.“ Der noch junge Bürgerverein Altstadt etwa wachse „langsam, aber stetig“, freut sich Most. Der Rückgang in Langwasser sei sicher ein „Prozess, der schon über Jahre geht“.

Einen Rat, wie der Schwund am besten aufzufangen wäre, hat Most nicht: „Die 35 Bürgervereine haben sehr unterschiedliche Themen, das muss man individuell betrachten.“ Die einen setzten mehr auf Veranstaltungen, die anderen auf lokalpolitische Arbeit.

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