Chefärzte des Klinikums Nürnberg behalten Professorentitel

30.11.2017, 18:58 Uhr
Die fünf Chefärzte des Klinikums Nürnberg dürfen auch weiterhin am Erlanger Uni-Klinikum lehren.

© Eduard Weigert Die fünf Chefärzte des Klinikums Nürnberg dürfen auch weiterhin am Erlanger Uni-Klinikum lehren.

Gegen diese Entscheidung aus dem Jahr 2017 hatten die fünf Chefärzte geklagt. Es ging dabei nicht ums Geld und kaum um die Ehre, sondern vor allem um eine Unterstellung der Medizinischen Fakultät in Erlangen, die alle fünf als ungeheuerlich empfinden. Sie lautet: Die Aktivitäten der "Paracelsus Medizinische Privatuniversität" (PMU) am Klinkum Nürnberg und somit auch die dortige Lehrtätigkeit der fünf Chefärzte untergrabe die Qualität der staatlichen Medizinerausbildung. Oder anders gesagt: Wenn ihr an der PMU unterrichtet, gefährdet ihr die Gesundheitsversorgung, weil unfähige Ärzte auf die Menschheit losgelassen werden.

Keine Gefährdung der Patienten

Die 2. Kammer des Verwaltungsgerichts Ansbach unter dem Vorsitz von Dieter Rauch kam zu dem Schluss: Für diese Unterstellung gibt es nicht den geringsten konkreten Hinweis – zumindest habe die Uni keinen einzigen vorgelegt. Bei der PMU handele es sich um eine international anerkannte Universität. Ihre Studenten absolvierten ein Examen, das sich an US-amerikanischen Standards orientiert. Eine Gefährdung öffentlicher Interessen sei nicht erkennen.

Außerdem zerpflückte das Gericht auch noch rein formal die Entscheidung der Uni. Es gebe dafür keinerlei Rechtsgrundlage. Das bedeutet: Die fünf Chefärzte des Klinikums Nürnberg bleiben auch am Erlanger Uni-Klinikum in Amt und Würden. Wenn das schriftliche Urteil vorliegt, kann die Uni einen Antrag auf Zulassung zur Berufung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München stellen.

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