Chemo-Marathon für Dreijährige in Erlangen

19.12.2015, 09:22 Uhr
Chemo-Marathon für Dreijährige in Erlangen

© Foto: Wolfgang Heilig-Achneck

Ganze elf Kilo bringt das Mädchen auf die Waage, dabei hat sie einen gesegneten Appetit (Lieblingsspeise: Schnitzel) und ist mit ihren dreieinhalb Jahren schon größer als Gleichaltrige. Dass sie sich aber kaum auf den eigenen Beinen halten kann, hat nichts mit ihrer schwachen Konstitution zu tun. Sondern mit ihren Schmerzen: Die ziehen sich von der Hüfte bis in die Füße.

„Sie schläft schlecht und leidet unter Alpträumen und Lähmungserscheinungen“, berichtet Ulrike Hetzner, Psychologin an der Erlanger Kinderklinik. Was Teodora zu schaffen macht, sind die Auswirkungen eines sogenannten Neuroblastoms. Die bösartige Krebserkrankung — rein statistisch ist jedes 5000. Kind davon betroffen — hat vor allem den Verdauungstrakt, aber auch das Rückenmark angegriffen. Allein die Aufzählung der Behandlungen lässt erahnen, was das zierliche Mädchen schon durchgemacht hat: fünf Wochen Strahlentherapie mit täglichen Narkosen, fast 18 Monate Chemotherapie – und zuletzt eine große Operation in München, bei der die Ärzte immerhin 95 Prozent der Tumorzellen entfernen konnten. Doch Teodora ist noch lange nicht über den Berg.

Die Familie stammt aus Bukarest, dort war Teodora in der ersten Zeit auch behandelt worden. Eine Verstopfung und der Verdacht auf massive Verdauungsstörungen waren im Sommer vergangenen Jahres das Alarmsignal gewesen. Als sich keine Besserung einstellen wollte, brachten weitere Untersuchungen die ganze Tragweite der Erkrankung ans Licht.

Letzte Hoffnung: Deutschland

Als die Ärzte kapitulierten, setzte die Mutter, selbst ausgebildete Krankenschwester, alle Hoffnungen auf bessere Therapiemöglichkeiten in Deutschland. Im November kam sie mit der Tochter nach Erlangen. „Wir dachten, alles sei in ein paar Wochen überstanden“, erzählt Valentina C. Unterdessen benötigt das aufgeweckte Mädchen weiter einen Katheter. Und im neuen Jahr stehen weitere Behandlungen an.

Die Eltern gaben und geben alles für die Tochter. Wäre es bei den zunächst erwarteten paar Wochen geblieben, hätten sie die Belastung noch verkraftet. Als an eine rasche Rückkehr nicht zu denken war, gab auch der Vater seine Arbeitsstelle auf und folgte Frau und Kind – mit vollem Risiko. Denn der Familie war klar, dass sie in Deutschland ohne vorherige Beschäftigung keinerlei staatliche Unterstützung erhalten würde.

Eine Weile halfen noch Verwandte. Im Mai fand der Vater eine Helferstelle, mehr war wegen seiner noch dürftigen Sprachkenntnisse nicht drin. Im November gab es plötzlich keine Arbeit mehr für ihn. Wann er eine neue Beschäftigung findet, ist offen. „Die Ohnmachtsgefühle, und mitansehen zu müssen, wie Teodora leidet und vom normalen Leben abgeschnitten ist, sind schon eine hohe Belastung, dazu kommen jetzt die Existenzängste“, schreibt die Psychologin an die Weihnachtsaktion.


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