Christkindlesmarkt erwartet zweieinhalb Millionen Besucher

15.12.2014, 06:00 Uhr
Christkindlesmarkt erwartet zweieinhalb Millionen Besucher

© Roland Fengler

Die kommen zwar schon immer gerne nach Nürnberg, wie die Chefin der Congress- und Tourismus-Zentrale (CTZ), Yvonne Coulin, weiß: „Weihnachtsmarkt und Mittelalter, das ist Deutschland für die Italiener.“ Heuer kamen etliche Besucher aus dem Süden hinzu, weil der Feiertag Mariä Empfängnis auf den Montag nach dem zweiten Advent fiel.

Einige der 62 im Vergleich zum Vorjahr mehr gezählten Busse kamen aus Italien. Die meisten Besucher laut Busstatistik kamen bisher am vergangenen Samstag nach Nürnberg. Das zweite Adventswochenende ist auch traditionell das stärkste für den Markt. Insgesamt steuerten in der ersten Hälfte des Christkindlesmarktes 2532 Busse die Frankenmetropole an. Darunter auffällig viele Gruppen aus Tschechien. „Das liegt an der Nähe“, so Coulin, die auch auf einen erfreulichen Nebenaspekt hinweist: Gerade die tschechischen Gäste „gehen gerne in der Stadt shoppen“.

Genau diese Kombination macht für die Stadt den unbezahlbaren Charme des weltberühmtesten Weihnachtsmarktes aus: Nicht nur rund zweieinhalb Millionen Besucher drängen sich in den engen Gassen auf dem Hauptmarkt, dem Markt der Partnerstädte und bei der Kinderweihnacht am Hans-Sachs-Platz, die meisten der Besucher lassen auch noch viel Geld in der Stadt. Beim Einkaufen und in den Übernachtungsbetrieben. Die haben derzeit keinerlei Grund zum Jammern, im Gegenteil. Trotz spürbar erhöhter Bettenkapazität, rechtzeitig zur Marktöffnung haben große Betriebe in Bahnhofsnähe eröffnet, sind die Zimmer belegt. „Wir sind mit den Buchungen sehr zufrieden“, sagt Coulin.

Zwar liegen die abschließenden Zahlen erst im neuen Jahr vor, doch könnte heuer das starke Vorjahresergebnis übertroffen werden. Der Zehn-Jahres-Trend bei den Übernachtungen fällt jedenfalls vorbehaltlos erfreulich aus: Auf den Monat Dezember bezogen, konnte die Zahl zwischen 2003 und 2013 um 100.000 Übernachtungen gesteigert werden.

Und über einen weiteren Trend freut sich Tourismus-Expertin Coulin: „Tendenziell sehen wir auch, dass die Frequenz an den Wochentagen leicht erhöht ist und auch die Hotellerie spiegelt Zufriedenheit. Grundsätzlich sind wir mit dem bisherigen Verlauf des Christkindlesmarktes sehr zufrieden.“ Vor allem an den in den vergangenen Jahren häufig den Einheimischen vorbehaltenen Montagen und Dienstagen kommen immer mehr Gäste von außerhalb nach Nürnberg. Bezahlt macht sich auch das Jahresthema Familien der CTZ. Eine eigens entwickelte Kinder-Rallye mit Fragen rund um den Markt wird gut angenommen.

Absoluter Rekord

Eine Marke dürfte der Christkindlesmarkt dennoch auf absehbare Zeit nicht knacken: den absoluten Besucherrekord von drei Millionen Gästen aus dem Jahr 1990. Damals, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wurde Nürnberg von Bussen aus den neuen Bundesländern und Tschechien schier überrollt. „Am zweiten und am dritten Wochenende wurde das Maß des Erträglichen deutlich überschritten“, sagte damals Coulins Amtsvorgänger Michael Weber.

Doch auch mit der heuer realistischen Marke von 2,5 Millionen Besuchern könnte die CTZ-Chefin gut leben. Muss Nürnberg sich mittlerweile doch starker Konkurrenz erwehren. Vor allem der Weihnachtsmarkt in Dresden hat sich zum Publikumsmagneten entwickelt. Zumindest in Italien genießt der Christkindlesmarkt weiterhin einen einzigartigen Ruf.

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