Clubfans ärgern sich über Chaos an den Stadioneingängen

16.5.2018, 05:43 Uhr
Clubfans ärgern sich über Chaos an den Stadioneingängen

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Es sollte der krönende Saisonabschluss werden. Doch schon am Einlass ist Club-Fan Marion Winkler die Vorfreude aufs Spitzenspiel gegen Düsseldorf gehörig vergangen. Es dauert, bis 50.000 Fans ihre Karten scannen lassen und von Ordnern abgetastet werden. Wie bei jedem Heimspiel, wollte Winkler dem FCN auch gegen die Fortuna auf der Gegengeraden die Daumen drücken. Um 13.45 Uhr stand die Dauerkartenbesitzerin am Eingang, um sie herum Massen von Fans. Obwohl die Tore laut Winkler um 14.05 Uhr geöffnet wurden, war sie erst um 14.45 Uhr im Stadion. "Dazwischen: eine Stunde Horror in der prallen Sonne. Um mich herum weinende Kinder, schreiende Frauen, die reihenweise kollabiert sind. Es ging nichts vorwärts, von allen Seiten wurde geschoben."

Schon gegen Braunschweig hatte sie die Zustände als chaotisch empfunden. Nun aber als untragbar: "Ich bin sehr verärgert. Mir wurde jede Freude über den Aufstieg genommen. Wenn ich bei jedem Heimspiel meine Gesundheit aufs Spiel setzen soll, bin ich stark am Überlegen, ob ich mir noch eine Dauerkarte kaufen soll", klagt sie.

Auch andere Fans ärgern sich regelmäßig über zu lange Wartezeiten. Der FCN überlegt derweil, das Stadion künftig nicht 90, sondern wieder 120 Minuten vor Spielbeginn zu öffnen. Die Erfahrungen der Bundesliga-Saison 2013/2014 mit im Schnitt 42.000 Zuschauern und der vergangenen Zweitliga-Jahre haben laut FCN-Sprecherin Katharina Fritsch aber gezeigt, dass die meisten Zuschauer frühestens eine halbe Stunde vor dem Anpfiff ins Stadion wollen. Der Club bittet seine Fans daher, früher anzureisen.

Überraschend wenig Tore waren geöffnet

Dass es an den Toren trotz ausgeschilderter Fraueneingänge zu Engpässen kommt, haben die Verantwortlichen erkannt. Um die Lage zu verbessern, haben sie für die Sommerpause bereits Gespräche mit der Stadt angekündigt.

Seltsame Szenen spielten sich allerdings auch nach der Feierorgie auf dem Spielfeld ab. Als immer mehr Fans das Stadion verlassen wollten, waren an der Nordkurve überraschend wenige Tore geöffnet. Die kuriose Begründung eines Ordners: Es handle sich schließlich um Einlass-, nicht um Auslasstore.

"An üblichen Spieltagen werden auch die Eingänge zum Auslass unserer Fans geöffnet", erklärt Fritsch. Um zu vermeiden, dass Zuschauer das Stadion unkontrolliert verlassen, sei es bei diesem alles andere als gewöhnlichen Spiel aber nicht möglich gewesen.

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