Cluberer und Fürther: Schläger werden vorgeladen

16.10.2012, 07:28 Uhr
Cluberer und Fürther: Schläger werden vorgeladen

© ToMa-Fotografie

Es ist eine neue Dimension der Rivalität zwischen beiden Fanlagern. 40 Anhänger der SpVgg sitzen nach einem Vortrag zum Thema Fußballfanatismus noch in in ihrem Vereinsheim, als gegen 1.30 Uhr morgens 60 "Fans" des 1. FC Nürnberg vor dem Gebäude am Laubenweg auftauchen. Eine  Massenschlägerei beginnt. Stühle fliegen. Als die Polizei eintrifft, flüchten die Nürnberger Angreifer. Insgesamt werden acht Kleeblatt-Anhänger am Kopf und ein 30-jähriger Polizist am Rücken leicht verletzt.

Die Polizei hat die Personalien der tatverdächtigen Nürnberger aufgenommen. Ermittelt wird nun unter anderem wegen Landfriedensbruch, Nötigung und Körperverletzung. "Solche Grenzüberschreitungen werden wir nicht dulden", sagte Polizei-Pressesprecherin Elke Schönwald am Montag.

"Die betreffenden Personen werden schriftliche Vorladungen bekommen", kündigt Schönwald an. Erfahrungsgemäß, so die Pressesprecherin, dürfte so mancher auch noch eine zweite Einladung benötigen. Bis die Hintergründe und der genaue Ablauf der Schlägerei aufgeklärt sind, wird es also noch eine Weile dauern.

Von beiden Vereinen gab es - mit dem Hinweis auf die gerade erst angelaufenen Ermittlungen - noch keine detailierte Stellungnahme zu dem Vorfall. Club-Pressesprecherin Katharina Wildermuth machte allerdings deutlich: "Eine Distanzierung von Gewalt und den Vorfällen ist für den 1. FC Nürnberg selbstverständlich." Das habe der FCN in der Vergangenheit immer verdeutlicht, unabhängig vom aktuellen Anlass. Jeder offizielle Fanclub müsse sich in der Aufnahmevereinbarung dazu bekennen, Gewalt zu unterlassen und das Ansehen der Fans und des Vereines zu fördern, um in die Club-Familie aufgenommen zu werden.

Klar ist: Die Attacke vom Wochenende ist auch für die hiesige Polizei ein Novum. Einen ähnlichen Überfall dieser Größenordnung hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben.

Besondere Konsequenzen sind jedoch für das in knapp sechs Wochen anstehende Derby in Fürth (Samstag, 24. November) vorerst nicht geplant.  "Die Sicherheitsgespräche für das Derby laufen", berichtet Schönwald, ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften werde ohnehin im Einsatz sein.

Die "Sportfreunde Ronhof e.V.", Gastgeber der Lesung am Samstagabend, haben inzwischen im Internet eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sich klar von den Vorfällen und jeglicher Gewalt distanzieren.

 

Hinweis der Redaktion: Wir haben uns, auch auf Anregung unserer User, dazu entschlossen, die an dem Angriff beteiligten Personen nur mit der Bezeichnung "Fans" (sic) mit Anführungszeichen wiederzugeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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