Consumenta: Spannende Ausstellung im "Nano-Truck"
30.10.2012, 08:00 UhrAntwort auf viele dieser Fragen erhält der Consumenta-Besucher noch bis zum 30. Oktober auf dem Freigelände der Verbrauchermesse im „Nano-Truck“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
„Wir zeigen hier, wie die Nanotechnologie zur Lösung von Zukunftsfragen beitragen kann, aber auch, wo die Risiken liegen“, erläutert Julia Donauer, projektbegleitende Wissenschaftlerin bei diesem bereits 2004 gestarteten Ausstellungsprojekt. Solche Aufklärungsarbeit tut offenbar Not, denn der Name dieser Technologie ist wesentlich bekannter als das Wissen darüber, was sich dahinter verbirgt.
Ganz simpel übersetzt, kommt der Begriff „Nano“ erst einmal aus dem Griechischen und steht für „Zwerg“. Doch selbst der kleinste Gnom hat auch nicht annähernd mit den Größenbereichen zu schaffen, von denen hier die Rede ist: Es geht um Einheiten wie den „Nanometer“, den milliardstel Teil eines Meters, der 50.000-mal aneinandergereiht werden müsste, damit die Dicke eines menschlichen Haares erreicht wird.
Die Partikel in diesem Bereich tanzen auch bisweilen völlig aus der Reihe, was ihre Eigenschaften betrifft: So können einige von ihnen nur durch minimale Größenveränderungen die Farbe wechseln. Das Verhalten und die Wechselwirkungen von industriell hergestellten Nanopartikeln werfen deshalb auch noch einige offene Fragen auf, so etwa die, welche Auswirkungen sie auf den Menschen und seine Gesundheit haben. Auskunft zu diesen Themen findet man in Internet bei dem vom Bundesministerium geförderten Projekt „DaNa“ unter www.nanopartikel.info.
Neben einem interaktiven Ausstellungsparcours setzt man im Nano-Truck auch auf ein dichtes Vortrags-Programm. Julia Donauer nennt dabei erst einmal die vielen praktischen Anwendungen, denen wir im Alltag mittlerweile begegnen: Extrem kratzfester Autolack etwa, Reifen, die mit der Hilfe von Nanopartikeln länger halten oder moderne LED-Technik, die ebenfalls beim Kfz-Bau bereits verwendet wird.
„Das Auto ist so etwas wie ein Bunker der Nanotechnologie“, bestätigt die Wissenschaftlerin. Dennoch sind diese Anwendungsbeispiele nur ein Bruchteil von dem, was bereits möglich ist oder in den kommenden Jahren noch möglich sein wird.
Ein weites Feld ist etwa die Medizin: Durch Nanotechnologie sind neue Diagnoseformen und auch neue Therapien möglich. Was bislang als Science Fiction galt, ist plötzlich zumindest ansatzweise Realität – so etwa die Überwindung der Blindheit durch miniaturisierte Fotodioden.
Die Ausstellung in den Etagen des Nano-Trucks führt mit interaktiven Stationen in weitere Anwendungsgebiete ein. Dabei wird auch klar, dass es nicht nur etliche Beispiele für „natürliche Nanotechnologie“ wie das schon erwähnte Lotusblatt oder die Farbpigmente eines Schmetterlingsflügels gibt, sondern dass wir eigentlich täglich mit Nanotechnik umgehen: Weder der allgegenwärtige Touchscreen noch leistungsfähige Speicherchips oder Computerbauteile wären sonst möglich.
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