Container-Burg wird vor den Hauptbahnhof gesetzt

11.4.2017, 14:48 Uhr
Container-Burg wird vor den Hauptbahnhof gesetzt

© Roland Fengler

Das wird grenzwertig aussehen: Ein zweistöckiger Kubus aus grau lackiertem Metall wird volle drei Jahre lang den Blick auf den Osttrakt des Nürnberger Hauptbahnhofs weitgehend verstellen. Es werde "wohl ein richtiger Kasten", sagt Baureferent Daniel Ulrich und nimmt damit kein Blatt vor den Mund. Der Bau wird nicht zu übersehen sein und fast die gesamte Fläche des bisherigen Taxi-Areals ausfüllen.

Warum braucht es so viel Platz? In den Containern wird die Post unterkommen, die aus der alten Hauptpost ausziehen muss. Mitbringen wird sie nicht nur ihre Postbank-Filiale, sondern auch ein Briefverteilzentrum und die komplette Schließfachanlage. All das muss in die Container passen, denn der Münchner Investor Hubert Haupt will den Altbau nebenan bekanntlich abreißen, wenn die Post ausgezogen ist. Bis 2020 will er am Bahnhof einen 43.000 Quadratmeter großen Büro- und Hotelkomplex errichten.

Bald andere Sorgen

Den Wettbewerbsentwurf des Berliner Architekten Max Dudler möchte Haupt so schnell wie möglich umsetzen. 135 Millionen Euro will er in das Objekt in bester Lage stecken, das bei den Nürnbergern zunächst umstritten war. Die dürften bald andere Sorgen haben, denn am 24. April beginnt der Umbau des Bahnhofsplatzes, der bis 10. November dauern soll.

Parallel dazu müssen also die Taxen auf den bisherigen Kiss & Ride-Platz vor dem Hauptbahnhof wechseln. Die öffentlichen Parkplätze dort fallen notgedrungen weg. Baureferent Ulrich empfiehlt das Parkhaus im Osten des Bahnhofs als Alternative - oder notfalls den Nelson-Mandela-Platz, der erst im kommenden Jahr saniert wird. Ulrich hat ein wenig Trost: "Das Parkhaus ist jedenfalls billiger als die Kiss & Ride-Gebühren."

Den Abriss der alten Hauptpost hat die Bauverwaltung längst genehmigt. Er soll auf alle Fälle heuer noch über die Bühne gehen.

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