FSF-Konzert im Z-Bau: CSU-Mann Christ wüst beschimpft

28.9.2016, 15:29 Uhr
Wurde im Netz übel angefeindet: Alexander Christ.

© privat Wurde im Netz übel angefeindet: Alexander Christ.

"Erschreckend" seien die Zuschriften und Kommentare auf Facebook gewesen, die ihn in den vergangenen Tagen erreichten, sagt Alexander Christ. Er sei als "Naziwichser" bezeichnet worden und gebeten worden sich selbst "ins Knie zu ficken", erzählt der CSU-Stadtrat, der unlängst mit seinem Antrag zu einem Auftritt der Punkband "Feine Sahne Fischfilet" für Wirbel sorgte. Einige drohten dem Juristen sogar damit, ihn mal "besuchen" zu kommen.

Er denke nicht, so Christ, dass dies eine nachvollziehbare Reaktion sei auf einen Antrag, "der sich ausschließlich gegen extremistische Tendenzen richtet und der für die Zukunft sicherstellen möchte, dass solche in öffentlichen Einrichtungen keinen Platz finden". Auch betonte der Christdemokrat, dass er etliche Reaktionen erhielt, die ihm beipflichteten.

Die CSU wirft "Feine Sahne Fischfilet" linksradikale und gewaltverherrlichende Tendenzen vor. Oberbürgermeister Ulrich Maly sowie die Betreiber des Z-Baus sehen jedoch keinen Grund, die Show zu verbieten.

Von der Wucht der Reaktionen war Alexander Christ dann doch überrascht. Daran war auch die Band, die ihre Fangemeinde auf Facebook mobilisierte, nicht ganz unschuldig. "Vielleicht sind solche Schreiben nur ein weiterer Beweis für die Verrohung unserer Gesellschaft", mutmaßt Christ. "Vielleicht sind sie aber auch Anzeichen dafür, dass der Hass gegen unseren Staat und unsere staatlichen Organe tiefer in der Gesellschaft verwurzelt ist als angenommen."

Im Nachhinein könne der geplante Auftritt der Band als "Aufhänger" für diese Frage und die sich daran anschließende Diskussion gesehen werden, erklärt der Politiker. "Mir ist selbstverständlich auch bewusst, dass dieses eine Konzert nicht unseren Rechtsstaat bedroht."

Grünen-Politikerin ebenfalls beleidigt

Die Grünen-Politikerin Britta Walthelm wurde indes ebenfalls zur Zielscheibe derer, die in dieser Debatte hitzig mitdiskutieren. Der Grund: Die Nürnbergerin erschien zur Stadtratssitzung in einem Bandshirt von Feine Sahne Fischfilet.

Die Stadtratsfraktion der Nürnberger Grünen postete auf ihrer Facebookseite zwei Bilder ihrer Stadträtin. Die AfD Nürnberg teilte den Post ebenfalls - kommentierte ihn aber folgendermaßen: "Eigentlich muss man der grünen Stadtratfraktion dankbar sein, denn klarer als sie kann man den Bürgern kaum darlegen, wer Extremisten in unserem Land unterstützt."

Lange dauerte es nicht, bis unter dem Post diverse Beleigungen auf die Nürnbergerin und ihre Partei einprasselten: "Anzeigen wegen Volksverhetzung!!!" forderte ein User, "Grünes Gschmeiß" kommentierte ein anderer.


 

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