Darum ließen Stadt und Polizei die Schüler ins BBZ

25.10.2016, 16:34 Uhr
Weil ein Schüler drohte, einem Lehrer etwas anzutun, riegelte die Polizei Teile des BBZ ab.

© ToMa/Reitmayer Weil ein Schüler drohte, einem Lehrer etwas anzutun, riegelte die Polizei Teile des BBZ ab.

14.000 Auszubildende, Schüler und Lehrkräfte besuchen das BBZ am Berliner Platz, ein großes berufliches Schulzentrum mit verschiedenen Berufs- und Fachschulen sowie einer Fachakademie. Für rund 2500 von ihnen war der Dienstagmorgen einer, den sie so schnell nicht vergessen werden.

Wegen einer Drohung gegen einen Lehrer war die Polizei mit einem Großaufgebot angerückt und überwachte das gesamte Gelände. Die Drohung machte der 26-jährige Schüler des BBZ nach Angaben von Michael Kaiser mit einem Posting auf Facebook öffentlich.

Gegen 7.30 Uhr habe die Stadt davon erfahren, teilte der persönliche Mitarbeiter von Schulbürgermeister Klemens Gsell mit. Eine schwierige Situation - schließlich waren seit kurz nach sieben Uhr schon die ersten Schüler in der Einrichtung. Was also tun? Den kommenden Schülern den Zutritt verwehren, die bereits anwesenden Schüler weg schicken? Dies sei keine Option gewesen, betonte Kaiser: "Das wäre nur ein Riesen-Chaos geworden."

Zumal es sich beim BBZ nicht um eine normale Schule mit ein, zwei Zugängen handelt, sondern um einen Gebäudekomplex mit etwa sieben Eingängen. Also habe man sich entscheiden, alle Schüler ins Haus zu lassen - unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen. So wurden die Eingänge von der Polizei kontrolliert, zudem wurden die Lehrer angewiesen, in den Klassenzimmern die Türen von innen zu verschließen.

Per Ortung habe die Polizei festgestellt, dass das Handy des gesuchten Schülers nicht in Nähe des BBZ war. "Man hat sich entschieden, den Unterricht unter Sicherheitsvorkehrungen stattfinden zu lassen." 

Für viele Schüler war aber an Unterricht nicht zu denken. In mehreren Zuschriften an die Nordbayern-Redaktion schilderten uns betroffene User chaotische Zustände. Viele Schüler seien ob der großen Polizeipräsenz bereits verunsichert ins Gebäude gegangen. Als dann eine entsprechende Durchsage kam, brach teilweise Panik in den Klassenräumen aus.

"Wir hatten die Lage im Griff", betonte Kaiser. Von 10.30 bis gegen 13 Uhr wurde das Schulgebäude schließlich langsam, von Stockwerk zu Stockwerk, geräumt.

Am Mittwoch soll der Schulbetrieb wieder regulär laufen. Die Polizei hat am Dienstag an mehreren Orten im Stadtgebiet nach dem Schüler gefahndet. Gegen 13.30 Uhr wurde der Gesuchte im Süden der Stadt gefasst.

4 Kommentare